Mehrere Wälder im Osten Deutschlands brennen
Autor: dpa
, Donnerstag, 03. Juli 2025
Hunderte Einsatzkräfte kämpfen gegen Feuer. In Sachsen müssen Menschen sogar vor einem Waldbrand fliehen. Auch in beliebten Urlaubsregionen brennt es in den Wäldern.
An mehreren Orten im Osten Deutschlands kämpfen die Einsatzkräfte gegen Waldbrände. Die Lage beim Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg spitzt sich weiter zu. Immer mehr Menschen müssen vor den Flammen und dem Rauch flüchten und in Sicherheit gebracht werden. Für drei Gemeinden wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Auch in Urlaubsregionen in Griechenland und der Türkei brennt es.
Das Feuer in der Gohrischheide war am Dienstag in der Nähe eines früheren Truppenübungsplatzes ausgebrochen. Seitdem kämpfen die Feuerwehren gegen die Flammen. Ministerpräsident Michael Kretschmer kam am Nachmittag in das Brandgebiet und dankte den Einsatzkräften. In dieser Zeit merke man, was Zusammenhalt bedeute, sagte der CDU-Politiker. Die Gohrischheide liege in einer munitionsverseuchten Region, deswegen sei es schwer, die Waldbrände dort zu löschen. Ähnliche Brände würden in den nächsten Jahren immer wieder vorkommen. «Wir müssen technisch und personell aufrüsten», so Kretschmer.
Die Zahl der Einsatzkräfte aus beiden Ländern wurde inzwischen auf mehr als 500 aufgestockt. Bei dem Ausmaß des Brandes gehen die Angaben weit auseinander: Das Landratsamt berichtete am Donnerstag zunächst von 200 Hektar. Nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort soll der Brand jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar umfassen und damit umfangreicher sein, als der Großbrand aus dem Jahr 2022. 1.000 Hektar entsprechen ungefähr der Größe von 1.400 Fußballfeldern. Nach wie vor ist der Waldbrand nicht unter Kontrolle. Der Einsatz ist sehr gefährlich und kompliziert, weil immer wieder im Boden befindliche Munition detoniert. Die Feuerwehrleute können die Flammen nicht direkt bekämpfen, sondern müssen einen Sicherheitsabstand von 1.000 Metern einhalten. Die Zahl der Einsatzkräfte wurde auf mehr als 500 aufgestockt.
Orte wurden evakuiert
Wegen des Waldbrandes wurde für die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz Katastrophenalarm ausgelöst. Zudem wurde der Zeithainer Ortsteil Neudorf zeitweise evakuiert und etwa 100 Einwohner im Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser mussten nach Angaben des Landratsamtes Meißen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Unter den rund 100 Evakuierten aus Heidehäuser seien auch 45 Bewohner eines Heims für Schwerbehinderte.
Am Nachmittag durften die Bewohner aus Neudorf wieder in ihre Häuser. Die Lage in diesem Gebiet sei nach Angaben des Landratsamtes Meißen unter Kontrolle und die Evakuierung aufgehoben, hieß es über die Warnapp Nina.
Mit dem Waldbrand ist auch der Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen bedroht. Landesforstpräsident Utz Hempfling verwies darauf, dass die Gohrischheide das viertgrößte Naturschutzgebiet in Sachsen sei.
Am Abend wird auch die Feuerwehr der Bundeswehr erwartet. Sie soll ein Materiallager der Bundeswehr am Rande der Gohrischheide schützen, sagte der diensthabende Einsatzleiter in einer Lagebesprechung.