«Joshua» pustet übers Land - Sturmflut im Norden erwartet
Autor: dpa
, Freitag, 24. Oktober 2025
Wind, Regen und Kälte: Sturmtief «Joshua» zieht über Deutschland, es kommt zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehr und Polizei. Im Laufe des Tages könnte sich die Lage im Norden noch zuspitzen.
Umgestürzte Bäume, zeitweise gesperrte Bahnstrecken und eine abgebrochene Maibaumspitze: Herbststurm «Joshua» hat in Deutschland in der Nacht und am Morgen für zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr gesorgt. Angaben über Verletzte gab es zunächst nicht. Das stürmische Wetter sorgte vor allem an der Nordseeküste für orkanartige Böen.
«Im Tagesverlauf legt der Wind noch einen gewissen Zahn zu», erklärte Tanja Egerer, Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Demnach wird ab dem Mittag bis zum Nachmittag mit den stärksten Böen an der Nordsee gerechnet.
DWD: Wind legt im Tagesverlauf nochmal zu
Bereits in der Nacht schlugen die Wellen an den Küstenstädten - wie Wilhelmshaven - höher und setzten dort Teile der Promenade unter Wasser. In Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern rechnen die Beamten damit, dass sie erst zum späten Vormittag häufiger alarmiert werden, am Nachmittag wird an der Elbe und an der Nordseeküste eine Sturmflut erwartet. Gegen Abend soll der Wind wieder abnehmen.
Der Fährverkehr von und zur Insel Norderney fällt mindestens bis heute Mittag aus. Ein Kreuzfahrtschiff war wegen des Sturms früher nach Deutschland zurückgekehrt. Das Schiff «Aidaperla» der Reederei Aida war bereits am Freitag statt Samstag nach Hamburg zurückgekehrt.
Vereinzelt Einschränkungen im Bahnverkehr durch Sturm
Am Donnerstagabend tobte das Sturmtief bereits zunächst südlich vom Ruhrgebiet am stärksten. Im Saarland stürzte ein Baum in der Nacht vor einen Regionalzug. Keiner der elf Passagiere sei bei dem Zusammenstoß verletzt worden, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Ein weiter Baum war auf einer Strecke zwischen Karlsruhe und Stuttgart umgestürzt.
Böen rissen einen Teil eines Daches weg
In NRW musste die Feuerwehr zahlreiche Bäume und Äste entfernen. In Ennepetal fiel unter anderem die Spitze des Maibaums auf einen Baum. Ein rund 50 Meter hoher Baum wurde zudem in Düsseldorf von Sturmböen umgeworfen, wie die Feuerwehr mitteilte. Er sei auf neun geparkte Autos gestürzt.
Auch in Baden-Württemberg verursachte «Joshua» Schäden: In Schwäbisch Hall rissen Böen einen Teil eines Daches weg, das dann in einen Drogeriemarkt krachte. Fünf Gebäude wurden beschädigt, der Schaden liegt bei rund 100.000 Euro. Auf dem Bodensee kenterte ein Segelboot, die beiden erfahrenen Segler konnten leicht unterkühlt gerettet werden.