Städte im Hitze-Check: Heißes Mannheim, kühles Hattingen
Autor: Martina Herzog, dpa
, Donnerstag, 12. Juni 2025
Gerade in Städten kann sich Sommerhitze stauen. Doch Bäume, Parks und Teiche schaffen Abhilfe. Die Deutsche Umwelthilfe hat untersucht, wie gut das in deutschen Städten gelingt.
Mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Städten sind nach einer Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) an ihrem Wohnort extremer Hitze ausgesetzt. Für ihren «Hitzebetroffenheitsindex» hat die Organisation für 190 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern erfasst, wo hohe Temperaturen, viel Beton und wenig Grün zusammenkommen.
Wo es besonders heiß wird
In süddeutschen Städten ist die Hitzebelastung der Untersuchung zufolge besonders hoch. Mannheim, Ludwigshafen und Worms führen die Tabelle an - im negativen Sinne. 88 bis 91 Prozent der Bevölkerung leben hier laut DUH in stark belasteten Gebieten.
Städte im Norden wie Flensburg, Wilhelmshaven und Kiel profitieren von niedrigeren Temperaturen im Sommer. Am besten schneiden allerdings Hattingen, Gummersbach und Witten ab: Sie bieten relativ viel Grün und vergleichsweise wenig versiegelte Flächen. Oft, aber nicht immer seien sozial benachteiligte Quartiere stärker betroffen, erklärte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Hier lebten oft viele Menschen auf engerem Raum mit verhältnismäßig wenig Grün.
Insgesamt stufte die Umwelthilfe 31 Städte in die Kategorie rot und damit als besonders belastet ein, darunter Frankfurt am Main und Magdeburg. 131 Städte liegen in der mittleren Kategorie gelb, unter anderem Köln, Berlin und München. 28 Städte landen in der besten Gruppe grün, darunter Hamburg.
Wie die Hitzebelastung berechnet wurde
Die DUH hat mit Hilfe des Potsdamer Unternehmens Luftbild Umwelt Planung GmbH das Land in Raster von jeweils 100 x 100 Metern unterteilt. Für jedes Quadrat wurden die Oberflächentemperatur der Sommermonate, der Grad der Versiegelung, das Grünvolumen auch im direkten Umfeld und die Bevölkerungsdichte ermittelt.
Die Werte wurden verglichen mit den deutschlandweiten Mittelwerten bewohnter Flächen. Je nach Abweichung vom Mittelwert wurden Punkte vergeben. Grundlage waren Zensusdaten aus dem Jahr 2022 und Satellitendaten. Das liefere wichtige Hinweise für Städte, könne das Mikroklima vor Ort aber nicht abbilden, sagen die Macher. Luftbewegungen zum Beispiel seien nicht erfasst.
Dafür hat die DUH ihren bereits im Vorjahr veröffentlichten Hitze-Check weiterentwickelt und dabei nun auch Daten zur durchschnittlichen Oberflächentemperatur im Sommer und zur Bevölkerungsdichte einbezogen.