Mehr als 40 Prozent sagen von sich: Ich bin zu lang am Handy
Autor: Gregor Tholl, dpa
, Sonntag, 24. Dezember 2023
Chatten, Surfen, Spielen, Musik hören, Telefonieren: Das Handy ist bei vielen im Dauergebrauch. Eine neue Umfrage enthüllt, dass viele Erwachsene in Deutschland mit dem eigenen Verhalten hadern.
«Jetzt leg' doch mal das Handy weg» - grad an Weihnachten dürften Sätze wie dieser millionenfach fallen in Deutschland. Und oft gilt dann vielleicht sogar das an Jesu Bergpredigt angelehnte Sprichwort «Man sieht den Splitter im fremden Auge, im eignen den Balken nicht». Denn zuviel am Smartphone, vielleicht sogar während jemand mit einem spricht, das sind wohl viele Menschen heutzutage, sie bemerken es jedoch eher bei anderen.
Die Einsicht, dass der eigene Handy-Gebrauch übertrieben sein könnte, die scheint aber doch weit verbreitet zu sein. Das geht aus einer repräsentativen Yougov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.
15 Prozent schätzen Handy-Nutzung als «viel zu lang» ein
So empfindet beinahe jede und jeder zweite Erwachsene mit Smartphone die tägliche Zeit am Handy als unangemessen. 27 Prozent schätzen ihre eigene Smartphone-Nutzung als «zu lang» ein, 15 Prozent sogar als «viel zu lang» - macht zusammen 42 Prozent. 53 Prozent dagegen nennen ihre Handy-Zeit «angemessen». Lediglich zwei Prozent sagten, sie hätten gern mehr Zeit am Smartphone, der Rest machte keine Angabe.
Bei einer identischen Umfrage vor fünf Jahren hatten (statt nun 42) erst etwa 32 Prozent der Befragten die eigene Zeit am Mobiltelefon als «zu lang» bezeichnet. Für «angemessen» hielten sie 63 Prozent.
Die Tendenz ist also recht eindeutig, wohin sich das Verhalten entwickelt hat zwischen 2018 und 2023.
Bei den Frauen sagen inzwischen 44 Prozent von sich, zu lang am Handy zu sein - bei den Männern sind es 39 Prozent.
Vor allem Jüngere hadern mit eigenem Verhalten
In den verschiedenen Altersgruppen zeichnet sich der Trend ab, dass vor allem Jüngere mit dem eigenen Verhalten hadern. So sagen bei den 18- bis 24-Jährigen rund 60 Prozent, sie seien täglich zu lang mit dem Handy beschäftigt, bei den 25- bis 34-Jährigen sind es sogar 63 Prozent. Danach sinkt dieser Wert in den Altersgruppen.