Labubu-Hype - schnell ausverkauft und das wohl mit Absicht
Autor: Irena Güttel und Johannes Neudecker, dpa
, Montag, 14. Juli 2025
Überall Erwachsene, die sich etwas schräge Plüschfiguren an die Handtasche hängen: Labubus sind in diesem Sommer der Trend auf Tiktok und Instagram. Was hat es damit auf sich?
Sie haben große Kulleraugen, Hasenohren, ein böses Grinsen und spitze Zähne - Labubus sind niedlich und hässlich zugleich. In China sind die Fellmonster schon lange angesagt. Jetzt ist der Hype auch nach Deutschland geschwappt - befeuert von etlichen Influencerinnen und Influencern, die sich beim Auspacken der Überraschungsboxen filmen. Der chinesische Hersteller und Händler Pop Mart wird am 25. Juli in Berlin sein erstes Geschäft hierzulande eröffnen. Wird der Labubu-Trend länger bleiben?
Spielzeuge, die eine Zeit lang nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene begeistern, gab es schon häufiger. Zum Beispiel das Tamagotchi, ein kleines Gerät, mit Hilfe dessen man ein kleines Lebewesen umsorgen musste. Oder die Fidget Spinner, eine Art Kreisel mit Kugellager, mit dem man in der Hand Tricks machen konnte.
Eher nichts für Kinder
Die Labubus richteten sich dagegen in erster Linie an Frauen, sagt Christian Ulrich, Vorstandssprecher der weltgrößten Spielwarenmesse in Nürnberg. «Das ist kein Produkt für das Kinderzimmer. Labubus sind ein Modeaccessoire, ein Statement.» Gerne werden diese gut sichtbar an der Handtasche getragen - und kosten auf der offiziellen Pop Mart-Seite ab etwa 19 Euro. In China reicht die Preisspanne in den Läden von 66 Yuan (knapp 7,90 Euro) bis 1299 Yuan (knapp 155 Euro).
Losgetreten hatten den Hype in den USA und Europa laut Ulrich Stars wie Rihanna, Madonna oder Dua Lipa, die sich mit Labububs in der Öffentlichkeit zeigten. Der Münchner Trendforscher Axel Dammler meint: Genau dafür seien die Figuren gedacht. «Die will ich zeigen.» Um zu demonstrieren, dass man ein Trendsetter sei und es einem gelungen sei, eins der begehrten Exemplare zu ergattern.
Labubus unterm Hammer
Gerade in China wollen das viele zeigen: Im Juni bot ein Käufer in Peking bei einer Auktion für eine besonders seltene, etwa 1,30 Meter große Labubu-Einzel-Edition bereits über umgerechnet etwa 118.700 Euro. In China hält der Hype um das Elfenwesen, das der Hongkonger Künstler Kasing Lung 2015 als Teil der «The Monsters»-Serie kreierte und das mit einer spärlichen Hintergrund-Geschichte versehen wurde, schon länger an.
An den Pop-Mart-Automaten sind die Labubus oft vergriffen. In den Geschäften tummeln sich immer wieder Sammler, die mit Bedacht die Überraschungsboxen schütteln, um zu erahnen, welche Figur sich darin befinden könnte. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen will, versucht, online eine zu ergattern. Doch auch neue Labubu-Serien waren online zuletzt oft binnen Sekunden ausverkauft. Auf Second-Hand-Plattformen stiegen die Durchschnittspreise für die Tierchen deshalb deutlich.
«Ein Grund, weshalb ich Labubus gekauft habe, ist, weil ich glaube, dass sie ihren Wert halten», sagt eine Sammlerin der Deutschen Presse-Agentur in Peking. Gut finde sie, dass die Figuren nun meist als Anhänger verkauft würden, so dass man sie mit sich herumtragen könne.