Vermisster Fabian ist tot - Erneute Spurensuche am Fundort
Autor: Christopher Hirsch (Text) und und Bernd Wüstneck (Fotos), dpa
, Freitag, 17. Oktober 2025
Nach tagelanger Suche herrscht traurige Gewissheit: Bei der bei Güstrow gefundenen Kinderleiche handelt es sich um den achtjährigen Fabian. Viele Fragen sind offen. Ermittler warnen vor Spekulationen.
Rund eine Woche nach Verschwinden des achtjährigen Fabian aus Güstrow besteht Gewissheit: Der Grundschüler ist tot. Eine DNA-Analyse der am Dienstag bei Klein Upahl gefundenen Kinderleiche hat ergeben, dass es sich um Fabian handelt, wie Polizei und Rostocker Staatsanwaltschaft mitteilten. Bereits kurz nach dem Fund waren die Ermittler davon ausgegangen. Die Eltern sahen sich aber nicht imstande, den Jungen zur Identifikation in Augenschein zu nehmen.
Unterdessen laufen die Ermittlungen weiter auf Hochtouren. Laut vorläufigem Obduktionsergebnis ist der Junge Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Geführt werden die Ermittlungen vom Fachkommissariat 1 der Kriminalpolizeiinspektion in Rostock, das unter anderem für Tötungsdelikte zuständig ist.
Zur Frage, ob es einen Beschuldigten oder eine Beschuldigte gibt, sagte der Rostocker Staatsanwalt Harald Nowack zuletzt, er mache zum Inhalt der Ermittlungen keine Angaben mehr.
Nachdem sie bereits abgezogen war, kehrte die Polizei am Freitag an den Ort zurück, an dem am Dienstag die Kinderleiche gefunden wurde. Die Ermittler nahmen erneut einen Tümpel in den Blick. Nach Angaben eines dpa-Fotoreporters pumpten Feuerwehrleute den Tümpel bis zu einem niedrigen Wasserstand ab.
Die Polizei durchsuchte demnach das Gewässer mit einem Gerät, das wie ein Metalldetektor aussah. Nach Angaben des dpa-Fotoreporters benutzten die Einsatzkräfte im benachbarten Gebüsch auch eine Motorsäge. Sie entfernten das Gebüsch. Am frühen Nachmittag zog die Polizei demnach wieder ab. Zur Frage, ob die Einsatzkräfte dort am Freitag etwas fanden, sagte Nowack wenig später, darüber habe er keine Kenntnis.
Polizei war eigentlich schon abgezogen
Nach dem Leichenfund war der Bereich zunächst weiträumig abgesperrt und auch noch am Mittwoch intensiv abgesucht worden. Danach war die Polizei eigentlich schon abgezogen. Am Donnerstagvormittag waren keine Polizeikräfte mehr vor Ort gewesen.
Im Zuge der Ermittlungen hätten sich Erkenntnisse ergeben, dass «vielleicht noch Bezugsgegenstände auffindbar sind», sagte Nowack am Freitagvormittag. «Bis gestern war es nicht absehbar, und jetzt hat sich das geändert.» Zur Art der möglicherweise noch auffindbaren Gegenstände machte er keine genaueren Angaben.