Zugspitze glänzt wieder - Gipfelkreuz neu vergoldet zurück
Autor: Sabine Dobel, dpa
, Freitag, 28. November 2025
Sticker-Chaos, Blattgold und Schutzfolie: Nach aufwendiger Restaurierung ist das berühmte goldene Gipfelkreuz zum Skistart an die Zugspitze zurückgekehrt. Für Gäste gibt es nun eine klare Ansage.
Pünktlich zum Start der Skisaison hat die Zugspitze ihr goldenes Gipfelkreuz zurückbekommen. Kaum waren die ersten Skifahrer aus der Gondel der Bayerischen Zugspitzbahn gestiegen, schwebte das Kreuz bei strahlendem Sonnenschein am Gipfel auf 2.962 Metern Höhe ein: Ein Helikopter brachte das 4,88 Meter große und 300 Kilogramm schwere Stück an Tragegurten vom Tal zurück auf Deutschlands höchsten Berg. Das Kreuz musste restauriert werden, weil Besucher es mit Aufklebern zugepflastert hatten.
Für die Kunstschmiedin Andrea Würzinger war die Rückkehr ein bewegender Moment: Gut zwei Wochen hat sie in ihrer Werkstatt in Eschenlohe an dem Kreuz gearbeitet und es von oben bis unten mit neuem Blattgold überzogen - eine echte Herausforderung, auch wegen der Größe des Kreuzes, sagt sie.
Sticker, Sticker und nochmal Sticker
Zuerst musste sie mit größter Vorsicht hunderte Aufkleber entfernen, die teils in drei Lagen am Kreuz klebten. Rund 900 Stück Blattgold von acht mal acht Zentimetern Größe brauchte sie, um dem berühmten Gipfelkreuz an der Zugspitze seinen Glanz zurückzugeben.
Früh am Morgen brachte sie das Kreuz selbst auf dem Hänger zum Startplatz des Helikopters am Fuß der Zugspitze. Schon der Start seit aufregend gewesen, sagt sie - am wichtigsten sei gewesen, «dass es gut hängt».
Braucht ein Gipfel Gold?
Allein die Restaurierung kostet nach Angaben der Zugspitzbahn einen niedrigen fünfstelligen Eurobetrag, nicht eingerechnet der komplizierte Transport.
Muss es da oben, bei Wind und Wetter, wirklich echtes Gold sein? Doch da sehen weder Bayerische Zugspitzbahn noch Würzinger eine Alternative. Schließlich sei das Kreuz ein Wahrzeichen, und schon das erste originale Kreuz aus dem Jahr 1851, sei vergoldet, gewesen, erläutert die Sprecherin der Zugspitzbahn, Laura Schaper.
Als es nicht mehr zu restaurieren war, bekam Vater Franz Würzinger in den 1990er Jahren den Auftrag zum Bau des neuen Kreuzes. «Gold ist das edelste und beste, was man für einen Überzug nehmen kann», sagt Tochter Andrea. Schließlich seien auch Kirchturmkuppeln in Moskau vergoldet. «Lack hält auch nicht besser.»