Feuerwehrverband fordert Zehn-Milliarden-«Sonderprogramm»
Autor: dpa
, Freitag, 05. Januar 2024
Das Hochwasser macht den Menschen weiterhin vielerorts schwer zu schaffen. Forderungen nach einer besseren Ausstattung der Einsatzkräfte werden laut. Nun soll der Dauerregen enden.
Angesichts der weiterhin kritischen Hochwasserlage in mehreren Bundesländern drängt der Feuerwehrverband auf ein Zehn-Milliarden-«Sonderprogramm» für Sicherheitsbehörden. Der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV), Karl-Heinz Banse, begründete seine Forderung damit, dass es künftig häufiger Starkregen und Überschwemmungen geben werde. Die Grünen sprachen sich für eine bessere Ausstattung von Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen aus. Derweil macht das Hochwasser den Einsatzkräften weiter vielerorts schwer zu schaffen.
Betroffen sind vor allem der Süden Sachsen-Anhalts und Teile Niedersachsens. In Bayern bleibt die Lage im Norden und Osten kritisch. Auch aus Hessen wurden steigende Pegelstände gemeldet.
Dauerregenphase soll zu Ende gehen
Immerhin soll in Niedersachsen die lange Dauerregenphase am Vormittag zu Ende gehen. Es bestehe aber weiter Hochwassergefahr an vielen Bächen und Flüssen, hieß es weiter. Auch in Bayern wurden die Dauerregenwarnungen am Abend aufgehoben, wie der Hochwassernachrichtendienst (HND) mitteilte. Damit erreichte die nordbayerische Hochwasserlage ihren Höhepunkt - sie bleibt in den Gebieten nördlich der Donau aber angespannt.
An der Meldestelle der oberpfälzischen Stadt Cham stieg der Pegelstand des Flusses Regen wieder an. Damit besteht erneut die Gefahr, dass Grundstücke oder Keller überflutet werden könnten oder Verkehrsverbindungen gesperrt werden müssten, wie aus Daten des Wasserwirtschaftsamts Regensburg hervorgeht. An der Meldestelle der nordhessischen Gemeinde Guxhagen stieg der Pegelstand der Fulda in der Nacht ebenfalls stark an.
«Zehn Milliarden Euro zusätzlich notwendig»
DFV-Präsident Banse sagte den Tageszeitungen der Funke Mediengruppe: «Der Klimawandel wird dazu führen, dass Deutschland in Zukunft häufiger und intensiver Starkregen und Hochwasser durchleben wird. Deutschlands Sicherheitsbehörden müssen krisenfest werden.» Dafür brauche es ein Sonderprogramm, ähnlich wie es nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine von Seiten der Bundesregierung für die Bundeswehr auferlegt wurde.
Banse hob hervor: «Zehn Milliarden Euro zusätzlich aus dem Bundeshaushalt für den Schutz der Bevölkerung ist notwendig. Damit können wir wichtige Geräte für den Einsatz anschaffen: Sandsackfüllmaschinen, Pumpensysteme, geländegängige Fahrzeuge.»
Forderung nach zentralem Katastrophenschutz
Grünen-Chef Omid Nouripour fordert eine stärkere Zentralisierung des Katastrophenschutzes. Man müsse «das Bundesamt für Bevölkerungsschutz weiterentwickeln, damit es bei länderübergreifenden Katastrophen mehr Verantwortung übernehmen kann», sagte Nouripour dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.