Ecuador liefert meistgesuchten Drogenboss an USA aus
Autor: dpa
, Montag, 21. Juli 2025
Zusammen mit dem Sinaloa-Kartell sollen «Fito» und seine Bande Los Choneros tonnenweise Kokain in die USA geliefert haben. Nun wurde der Drogenboss ausgeliefert. Kommt er lebenslang hinter Gitter?
Ecuadors meistgesuchter Drogenboss ist von Südamerika an die USA ausgeliefert worden. Dort muss er sich wegen Drogen- und Waffenhandels vor Gericht verantworten. Das US-Justizministerium geht davon aus, dass José Adolfo Macías Villamar, auch bekannt als «Fito», mindestens von 2020 bis 2025 Hauptanführer der berüchtigten Bande Los Choneros war.
An diesem Montag (Ortszeit) soll der Fall demnach vor einem US-Bundesgericht in New York behandelt werden. Zuvor hatte der Sender CNN bereits unter Berufung auf Anwalt Alexei Schacht mitgeteilt, dass «Fito» dort erscheinen soll. US-Außenminister Marco Rubio schrieb auf der Plattform X, dass sich der Drogenboss bald in den USA verantworten müsse, weil er eine «teuflische transnationale kriminelle Organisation» geleitet habe.
Berichte: Polizei entdeckte «Fito» in unterirdischem Bunker
Erst im Juni war «Fito» in der Küstenstadt Manta, seinem Geburtsort, gefasst worden, nachdem er zuvor aus dem Gefängnis geflohen war. Die Polizei hatte ihn damals laut Medien in seinem Versteck entdeckt - einem unterirdischen Bunker in einem Haus. Seine drei Jahre alte Tochter soll ihn aus Versehen verraten haben.
Im Falle einer Verurteilung droht Macías Villamar laut Gerichtsmitteilung eine Haftstrafe von mindestens zehn Jahren bis hin zu lebenslanger Haft. US-Behörden beschuldigen die berüchtigte Bande Los Choneros, mit dem mexikanischen Sinaloa-Kartell wichtige Kokain-Handelsrouten kontrolliert zu haben. Los Choneros ist demnach verantwortlich für die Verteilung mehrerer Tonnen Kokain von Ecuador aus in die USA und in weitere Länder.
Im April war Macías Villamar vor einem Bundesgericht in Brooklyn wegen sieben Fällen von Drogenhandel und Waffenschmuggel angeklagt worden.
«Auf Nimmerwiedersehen, Fito»
Der Präsident des südamerikanischen Landes, Daniel Noboa, bestätigte die Auslieferung auf der Plattform X. «Fito» sei bereits in den USA, schrieb er. Mit markigen Worten verabschiedete er sich von dem Kriminellen: «Auf Nimmerwiedersehen, "Fito".»