Nach Vorfall in Gießen – Polizei ermittelt weiter zu Ursache
Autor: dpa
, Dienstag, 23. Dezember 2025
Ein Auto gerät in den Gegenverkehr, mehrere Menschen werden verletzt. Die Kriminalpolizei ermittelt in der Nacht weiter, ob es sich um einen Unfall handelt oder um ein bewusstes Handeln.
Nach dem Vorfall mit mehreren Verletzten in der Gießener Innenstadt hat das Hessische Landeskriminalamt auch in der Nacht weiter ermittelt und für Dienstagmittag ein offizielles Pressestatement zu dem Fall angekündigt.
Am Montagnachmittag war ein 32 Jahre alter Autofahrer auf einer der Hauptverkehrsstraßen in den Gegenverkehr geraten und im Bereich einer Bushaltestelle mit einem anderen Fahrzeug zusammengestoßen. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, der Mann sei mit seinem Auto in eine Bushaltestelle gefahren. Später präzisierten die Ermittler den Ablauf.
Nach Angaben eines Polizeisprechers wurde eine Frau, die sich in der Nähe aufhielt, schwer verletzt. Drei weitere Menschen erlitten leichte Verletzungen, darunter auch der Fahrer selbst. Wie genau die Verletzten zu Schaden kamen - und ob es sich um einen Unfall handelt oder möglicherweise Absicht dahintersteckt - ist weiterhin Gegenstand der Ermittlungen.
Hinweis auf mögliche Erkrankung
Der Fahrer, ein 32-jähriger, in Gießen lebender Mann aus Aserbaidschan, wurde vorläufig festgenommen. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben weiterhin «in alle Richtungen». Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) hatte am späten Montagabend erklärt, ein politisches oder gar terroristisches Motiv sei nach dem derzeitigen Stand eher unwahrscheinlich.
Es erscheine möglich, dass eine Erkrankung Ursache für das Verhalten des Fahrers gewesen sein könnte. Die schwere Verletzung sei nach bisherigen Erkenntnissen nicht durch ein gezieltes Zufahren, sondern durch die Kollision mit einem anderen Fahrzeug entstanden.
Polizei: Gefahr für die Bevölkerung besteht nicht
Der Bereich rund um den Unfallort war weiträumig abgesperrt worden. Der nahegelegene Weihnachtsmarkt blieb während des Einsatzes geöffnet. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe nicht, hieß es.
Das Hessische Landeskriminalamt hat die Federführung bei den Ermittlungen übernommen und bittet weiterhin Zeugen, Fotos oder Videos zum Geschehen zur Verfügung zu stellen.