Bisher unzufrieden: So will die ARD das TV-Duell reformieren
Autor: epd
Köln, Donnerstag, 21. Sept. 2017
Die ARD ist unzufrieden mit dem Ablauf des TV-Duells zwischen Angela Merkel und Martin Schulz. Der Sender fordert eine radikale Umgestaltung der Sendung.
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Die Intendanten der ARD wollen einem Zeitungsbericht zufolge das Format für das TV-Duell der Kanzlerkandidaten reformieren. Darauf hätten sich alle Vertreter der ARD-Anstalten bei der Intendantenkonferenz am Montag verständigt, berichtete die "Rheinische Post" (Donnerstag) unter Berufung auf Teilnehmerkreise.
Die Senderchefs wollten sich nicht erneut vom Kanzleramt die Bedingungen für das Fernsehduell diktieren lassen.
"Wie das jetzt gelaufen ist, so können wir es nicht mehr machen", sagte ein Teilnehmer der Zeitung. "Das war Konsens."
Vertreter der Kanzlerin lehnten eine neue Dramaturgie der Veranstaltung, ein Publikum im Studio und ein zweites Aufeinandertreffen mit Schulz ab. Merkels Standpunkt, nur unter diesen Voraussetzungen am Duell teilnehmen zu wollen, stieß auf Kritik.
Ursprünglich hatten die Sender nach eigenen Angaben "mehr Raum für Spontaneität und Vertiefung" schaffen wollen. Dafür sollte jedes der beiden Moderatorenpaare 45 Minuten lang Fragen an Merkel und Schulz stellen. Nun wechselten sich die Moderatorenpaare, wie schon 2013, häufig mit ihren Fragen ab.
Bei einer Neuauflage vor der nächsten Bundestagswahl wollten die Intendanten die Trennung zwischen einem öffentlich-rechtlich organisierten und einem von privaten Sendern organisierten TV-Duell sowie eine Auflockerung des Formats erreichen. Auch solle bei einer gemeinsamen Ausstrahlung im ZDF und in der ARD die inhaltliche und gestalterische Führung bei einer Redaktion liegen.
TV-Duell: So kamen Merkel und Schulz beim Publikum an
Am 3. September hatten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz den Fragen von vier Moderatoren von ARD, ZDF, RTL und ProSieben/Sat.1 gestellt. Das Kanzlerduell fand zum fünften Mal statt.
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