Druckartikel: Geld vom Jobcenter wird künftig in Supermärkten ausgezahlt

Geld vom Jobcenter wird künftig in Supermärkten ausgezahlt


Autor: epd

Berlin, Sonntag, 12. November 2017

Die Jobcenter stellen ihre Zahlungen um: Künftig sollen sich Arbeitslose Geld direkt an der Supermarkt-Kasse auszahlen lassen können.
Die Jobcenter stellen ihre Zahlungen um: Künftig sollen sich Arbeitslose Geld direkt an der Supermarkt-Kasse auszahlen lassen können. Foto: Daniel Karmann/dpa


Die Bundesagentur für Arbeit verbannt das Bargeld aus allen Jobcentern und Arbeitsagenturen. Leistungen wie das Arbeitslosengeld können künftig stattdessen bar an Kassen von Supermärkten und Drogerien ausgezahlt werden, unter anderem bei Rewe, Penny, Real, dm und Rossmann, berichtet die "Welt am Sonntag".

"Ziel ist die flächenweite Einführung der neuen Lösung bis Ende 2018", sagte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA) der Zeitung. Im zweiten Quartal 2018 soll die Umstellung starten.


Um Kosten zu sparen

"Das Verfahren ist für Menschen, die in Not sind und kurzfristig einen Barbetrag benötigen", teilte die BA dem Blatt weiter mit. Dies betrifft vor allem Menschen, die kein Bankkonto besitzen. Bislang standen 309 Kassenautomaten in den Jobcentern und Arbeitsagenturen. 400.000 Bar-Transaktionen im Wert von 120 Millionen Euro wurden dort im Vorjahr abgewickelt. Die Automaten sollen nun aus Kostengründen abgebaut werden.

Der Unterhalt der Maschinen kostete die Bundesagentur nach eigenen Angaben acht Euro pro Transaktion, im Vorjahr also 3,2 Millionen Euro. Die Kosten der neuen Lösung "werden geringer sein", erklärte eine BA-Sprecherin. Eine genaue Höhe nannte sie nicht.


Barcode an Kasse vorlegen

Damit Arbeitslose bei den Händlern Geld bekommen, müssen sie laut Zeitungsbericht einen Zettel mit einem Barcode vorlegen. Dieser wird an der Kasse eingescannt und der angezeigte Betrag sofort ausgezahlt.

Den Zuschlag für die neue Art der Bargeldauszahlung erhielt das Berliner Unternehmen Cash Payment Solutions mit der Marke Barzahlen.de. Der Zahlungsdienstleister verfügt über ein bundesweites Händlernetz, dem 8.500 Filialen angeschlossen sind. Dort können Kunden schon heute Online-Einkäufe und Stromrechnungen bar an der Ladenkasse bezahlen.

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