Revolution in der Medizin: Erster Mensch wird tiefgekühlt und wieder zum Leben erweckt
Autor: Redaktion
Washington, Freitag, 22. November 2019
US-Ärzte haben einen verletzten Notfall-Patienten nach bisheriger Begrifflichkeit getötet. Sie haben erstmals das Blut durch eiskalte Salzlösung getauscht. Anschließend wurde er wieder zum Leben erweckt.
Keinen Herzschlag, keine Atmung und nahezu keine Hirnaktivität - US-Ärzte haben den ersten Menschen in den künstlichen Scheintod versetzt, um lebensrettende Eingriffe vornehmen zu können. Dafür wurde das komplette Blut eines schwer Verletzten durch eiskalte Salzlösung ausgetauscht. Anschließend wurde der Patient wieder zum Leben erweckt, wie die Bild berichtet.
Dem Fachmagazin "New Scientist" sagte der Professor Samuel Tisherman von der University of Maryland, die erste OP in der Art sei " ein bisschen surreal" gewesen. Die Methode nennt Tisherman "Emergency preservation and resuscitation". Dies bedeutet auf Deutsch Notfallkonservierung und Wiederbelebung und wird auch als "künstlicher Scheintod" bezeichnet.
Verschiedene Beobachtungen bringen Mediziner auf die Idee
Eine Beobachtung war beispielsweise der Sturz einer norwegischen Skiläuferin ins Eiswasser 1999. Sie wurde nach 80 Minuten herausgezogen, doch ihr Herz schlug nicht mehr, die Körpertemperatur war auf 13,7 Grad gesunken und keinerlei Hirnströme konnten im Krankenhaus gemessen werden. Die Norwegerin war somit klinisch tot.
Die Ärzte gaben nicht auf und kämpften um das Leben der Norwegerin. Sie erwärmten ihr Blut außerhalb des Körpers und reicherten es mit Sauerstoff an. Einige Tage später kam sie wieder zu sich und hatte keine schwerwiegenden Folgeschäden.
Erklärung liefern biochemische Ursachen
In der Regel sterben Zellen, wenn sie nicht genügend mit Sauerstoff versorgt werden. Dabei kommt es nach fünf Minuten zu irreversiblen Schäden am Gehirn. Bei der Skiläuferin und Patienten in ähnlichen Situationen hielt die Kälte die Zerfallprozesse auf.
Mediziner entwickelten dazu verschiedene Methoden, um sich das zunutze machen zu können. Dies könnte helfen in kritischen Situationen zu gewinnen. Tishermans Technik war beispielsweise bei Tierversuchen mit Schweinen erfolgreich. "Jetzt war es an der Zeit, das auf Menschen zu übertragen", teilte er dem "New Scientist" mit.