Der Run auf den ICE
Autor: Klaus Angerstein
München, Freitag, 15. Juni 2018
Die Schnellfahrstrecke München-Berlin entwickelt sich zu einem riesigen Erfolg. Die Bahn präsentiert nach sechs Monaten eine stolze Bilanz.
Die neu ausgebaute ICE-Strecke München-Berlin wird sehr gut angenommen. Mit zwei Millionen registrierten Fahrgästen in den ersten sechs Monaten übertrifft die Nachfrage selbst die optimistischen Erwartungen der Bahn.
"Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg, der unsere Erwartungen übertrifft. Zwischen Berlin und München ist die Bahn für Reisende eine Top-Wahl", erklärte Birgit Bohle, Vorstandsvorsitzende von DB Fernverkehr. Die Freude ist berechtigt, entspricht dieses Ergebnis doch einer Verdoppelung der Fahrgastzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Und die Nachfrage hält an. Täglich verkauft die Bahn durchschnittlich 15 000 Fahrkarten für Verbindungen entlang der neuen Schnellfahrstrecke. Selbst in der nachfrageschwächeren Sommerferienzeit im Juli und August entwickelt sich der Vorverkauf auf doppeltem Niveau des Vorjahres.
Vor diesem Hintergrund will die Bahn ihr Angebot auf der Strecke München - Berlin weiter ausbauen. So sollen die Sprinter-Zugpaare zwischen der bayerischen Landeshauptstadt und Berlin um zwei weitere auf dann fünf Zugpaare täglich aufgestockt werden. Gleichzeitig sollen ab Dezember 2018 soll der ICE4, das neueste Fahrzeug der Bahn, eingesetzt werden. Dann können erstmals auch Fahrräder mitgenommen werden. Die neuste ICE-Generation verfügt über eine Kapazität von 830 Sitzplätzen. Damit stehen Bahn-Reisenden täglich 23 000 Sitzplätze zwischen Berlin und München zur Verfügung.
Des einen Freud, des anderen Leid. Wie der Sprecher des Nürnberger Flughafens, Christian Albrecht, bestätigt, wirkt sich der Erfolg der Bahn auch auf die Flugverbindung zwischen Nürnberg und Berlin aus. Um die insbesondere für Geschäftsreisende wichtige Verbindung attraktiv zu halten, plane die betroffene Fluggesellschaft Eurowings durch eine Anpassung der Flugzeiten verlorenes Terrain zurückzugewinnen.