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De Maizière: Integration der Flüchtlinge dauert viele Jahre


Autor: epd

, Freitag, 30. Dezember 2016

Die Integration der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge wird aus Sicht von undesinnenminister de Maizière (CDU) viel Zeit in Anspruch nehmen.
Die Integration der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge wird aus Sicht von undesinnenminister de Maizière (CDU) viel Zeit in Anspruch nehmen. Foto: Hendrik Schmidt/dpa


Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) betrachtet die Integration der nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge als "immense Aufgabe", die viele Jahre dauern werde. "Wir werden auch sicher Rückschläge erleben", räumte der Minister ein. Der Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Frank Jürgen Weise, sagte, rund 70 Prozent der Bleibeberechtigten seien im erwerbsfähigen Alter und suchten Arbeit. "Wenn es uns nicht gelingt, diese Flüchtlinge und anderweitig Schutzberechtigten in den Arbeitsmarkt zu integrieren werden sie auf Dauer das Sozialsystem belasten und die Stimmung im Land kann kippen", warnte er.

"Wir müssen versuchen, die vorhandene Berufserfahrung der Schutzberechtigten zu nutzen", sagte Weise, der die Leitung des Amtes mit Beginn des neuen Jahres an Jutta Cordt abgibt, der "Bild"-Zeitung (Freitag). Klar sei aber auch, das die Integration der Flüchtlinge das Problem des Fachkräftemangels in Deutschland nicht vollständig lösen kann.

Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sagte der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitag), noch machten die Geflüchteten erst knapp ein Prozent der Erwerbstätigen aus. Langfristig aber könnte ihre Integration die deutsche Wirtschaftsleistung um 0,7 Prozent oder mehr erhöhen, prognostiziere der Ökonom.

De Maizière sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitag), er sei überzeugt, dass die Integration der Menschen gelingt, "wenn wir darauf bestehen, dass alle sich so verhalten, dass sie unsere Grundwerte achten, die uns einen". Dabei seien die Integrationskurse ein wichtiger Beitrag. Sie sorgten für eine "gute gemeinsame Basis, was unsere Werte, unsere Geschichte und unsere Kultur angeht".

Zur mutmaßlich von Flüchtlingen aus Syrien und Libyen auf einen Berliner Obdachlosen verübten Feuerattacke sagte de Maizière, dieser "abscheuliche Vorfall" müsse wirklich konsequent geahndet werden. Dass die Tatverdächtigen Flüchtlinge seien, ändere indes nichts daran, "dass die große Anzahl der zu uns Gekommenen vor Gewalt und Terror geflohen ist und beides eindeutig ablehnen".