Darmkrebs: So kann Vorsorge Leben retten
Autor: Irmtraud Fenn-Nebel
Bamberg, Donnerstag, 12. März 2020
Diagnose und Therapie der Erkrankung waren Themen einer Telefonaktion. Zwei Experten standen Rede und Antwort.
Obwohl keine andere Vorsorge so gute Chancen bietet wie diejenige bei Darmkrebs, lassen nur etwa 24 Prozent der Frauen und 22 Prozent der Männer eine Darmspiegelung machen. Viele haben wohl mehr Angst vor der Untersuchung als vor einer Erkrankung. Über diese "Präventiophobie", die Diagnosemöglichkeiten sowie Therapien von Darmkrebs konnten Leser dieser Zeitung bei unserer kostenlosen Telefonaktion mit zwei Ärzten sprechen. Der Bedarf für Informationen und Austausch ist enorm, wie die Resonanz zeigte: Die Telefone klingelten pausenlos.
Zwei Stunden lang waren Prof. Michael Sackmann, Chefarzt am Bamberger Klinikum, und Dr. Roland Grüner, niedergelassener Gastroenterologe in Bamberg, begehrte Ansprechpartner für Betroffene, Angehörige und Interessenten. Mit der Telefonaktion unterstützt diese Zeitung alljährlich den "Darmkrebsmonat März".
Im Folgenden fassen wir einige wichtige Fragen unserer Leser und Antworten der Mediziner Sackmann und Grüner zusammen.
Ich hatte vor fünf Jahren eine Darmkrebs-Operation. Wie lange sollte ich noch zur Nachsorge gehen?
Wie groß ist das Risiko einer Darmverletzung bei der Spiegelung?
Die Risiken sind minimal, wenn ein erfahrener Spezialist die Untersuchung durchführt. In extrem seltenen Fällen kann es zu einer Verletzung der Darmwand kommen, das Risiko liegt bei 1:10 000. Auch Blutungen, eine Atemunterdrückung oder Störung im Herz-Kreislaufsystem sind extrem selten.Meine beiden Eltern hatten Darmkrebs, als sie schon über 80 waren. Wie hoch ist mein Risiko, an Darmkrebs zu erkranken?
Ihr Risiko ist nur gering erhöht. Wenn eine erste Darmspiegelung zur Vorsorge unauffällig war, ist keine erhöhte Kontrollfrequenz nötig.Ich habe mehrfach versucht, die Lösung zur Darmreinigung zu trinken. Es ist mir nicht gelungen. Gibt es Alternativen zum gründlichen Abführen?