Darmkrebs ist ein heimlicher Killer - aber es gibt Hoffnung
Autor: Irmtraud Fenn-Nebel
Bamberg, Donnerstag, 23. Februar 2017
Rechtzeitig erkannt kann die Erkrankung geheilt werden. Deshalb wurde der März zum Darmkrebsmonat erklärt.
Darmkrebs ist der zweithäufigste bösartige Tumor bei Frauen und Männern. Etwa 26 000 Menschen sterben jährlich daran. Das müsste nicht sein: Darmkrebs ist heilbar, wenn er frühzeitig erkannt wird. Um auf die - in manchen Fällen lebensrettende - Notwendigkeit der Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam zu machen, wird heuer zum 16. Mal der März zum "Darmkrebsmonat" erklärt.
Initiator ist die international aktive Felix Burda Stiftung in München. Sie wurde 2001 von Christa Maar und Verleger Hubert Burda gegründet und trägt den Namen ihres 2001 an Darmkrebs verstorbenen Sohnes. Auf ihr Betreiben hin wurde 2002 die kostenlose Vorsorge-Darmspiegelung eingeführt, seit 2003 zeichnet sie herausragende Projekte auf dem Gebiet der Darmkrebsvorsorge mit dem Felix Burda Award aus. Zu den Stiftungs-Projekten gehören neben dem Darmkrebsmonat auch Europas größtes Darmmodell und die Unterstützung der betrieblichen Darmkrebsvorsorge.
Themenabend
Unter dem Titel "Darmgesundheit - Grundvoraussetzung für ein langes Leben" findet am Donnerstag, 9. März, um 18.30 Uhr ein Vortrag in der Zentrale der Mediengruppe Oberfranken (Gutenbergstraße 1, Bamberg) statt. Heilpraktiker Wolfgang Spiller gibt Tipps für einen gesunden Darm, zeigt Faktoren auf, die das Darmsystem schädigen sowie Möglichkeiten zur Vorbeugung. Der Eintritt beträgt 12 Euro für Abonnenten und 15 Euro für Nichtabonnenten. Anmeldung unter www.infranken.de/abovorteil oder unter der kostenlosen Hotline: 0800/5005080.
Das Wichtigste im Überblick
Im Rahmen des Darmkrebsmonats März fassen wir im Folgenden die wichtigsten Punkte dieser Erkrankung zusammen.
1. Darmkrebs ist eine stille Krankheit und verursacht zunächst keine Symptome.
Darmkrebs ist heilbar, jedoch nur, wenn er frühzeitig erkannt wird. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen so wichtig. "Leider nehmen viel zu wenige den kostenlosen Check beim Arzt in Anspruch", sagt der Gastroenterologe Prof. Michael Sackmann, Chefarzt am Bamberger Klinikum. "Wenn die ersten Symptome von Darmkrebs wie Blut im Stuhl, Leibschmerzen oder Durchfall und Verstopfung im Wechsel auftreten, ist oft schon viel Zeit vergangen, in der man die Krankheit hätte wirksam bekämpfen können."
2. Der Begriff Darmkrebs bezeichnet einen bösartigen Tumor im Dickdarm oder Mastdarm.
Bösartige Tumoren im Dünndarm sind im Gegensatz dazu äußerst selten. Darmkrebs tritt in den verschiedenen Abschnitten des Dickdarms (Kolonkarzinom) unterschiedlich häufig auf. Mehr als die Hälfte aller Darmtumoren findet man im letzten Darmabschnitt, dem Mastdarm (Rektumkarzinom) und dem angrenzenden Sigma.
3. Darmkrebs zählt zu den am besten erforschten Krebsarten beim Menschen.
Etwa 90 Prozent der Darmkrebserkrankungen entwickeln sich aus zunächst gutartigen Darmpolypen. Diese Entartung vom Darmpolyp (Adenom) zum Krebs (Karzinom) kann rund zehn Jahre dauern. "Wir bezeichnen dieser Entwicklung als Adenom-Karzinom-Sequenz", erklärt Sackmann. Ursache dafür sind aufeinander folgende Genveränderungen an den Schleimhautzellen der Darmwand. "Sie führen schließlich zum Verlust der natürlichen Wachstumskontrolle der Zellen, sodass diese sich als Krebszellen bösartig und zerstörerisch ausbreiten können."