Aiwanger bleibt trotz Wahlpleite Chef der Freien Wähler
Autor: dpa
Geiselwind, Samstag, 19. Oktober 2013
Katerstimmung bei den Freien Wählern: Die Partei grübelt über ihre 1,0-Prozent-Pleite bei der Bundestagswahl. Trotz vereinzelter Kritik sitzt Parteichef Aiwanger aber fest im Sattel.
Die Freien Wähler haben ihren Bundesvorsitzenden Hubert Aiwanger trotz des schlechten Ergebnisses bei der Bundestagswahl mit großer Mehrheit wiedergewählt. Ungeachtet mancher Kritik aus den eigenen Reihen bestätigte ein Bundesparteitag im unterfränkischen Geiselwind (Landkreis Kitzingen) den 42-Jährigen am Samstag mit rund 88 Prozent der Stimmen. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Aiwanger rief seine Mitstreiter auf, sich in den Kommunen und Ländern besser aufzustellen. "Freie Wähler, die unten stark sind, haben alle Möglichkeiten zu Wahlerfolgen auf höherer Ebene", sagte er.
Die Partei rang bei dem Treffen um die Konsequenzen aus dem enttäuschenden Wahlergebnis von 1,0 Prozent. Die Entscheidung, erstmals für den Bundestag zu kandidieren, war nicht unumstritten - einige Delegierte beklagten, dass deshalb im Wahlkampf teilweise die Unterstützung vor Ort gefehlt habe.
Der Ferkelzüchter aus Niederbayern ist auch Chef der Freien Wählern in Bayern und Vorsitzender der dortigen Landtagsfraktion. Bei der Bayernwahl hatten die Freien Wähler ebenfalls einen Dämpfer kassiert - mit 9,0 Prozent sind sie aber eine feste Größe im Landtag.
Die Bundesmitgliederversammlung verlief in Teilen turbulent. Ein angekündigter Gegenkandidat Aiwangers, der Münchener Karl Hilz, wurde an der Tür abgewiesen. Nach Angaben des Bundesvorstands ruhen seine Mitgliedsrechte wegen parteischädigenden Verhaltens. Diskussionen gab es auch um die Finanzen der Freien Wähler - wegen zwei offener Rechtsstreitigkeiten könnten der Partei finanzielle Einbußen drohen. dpa