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Ärztepfusch: Mehr Patienten melden Behandlungsfehler


Autor: epd

Berlin, Samstag, 04. Februar 2017

Mehr und mehr Patienten melden sich bei ihrer Krankenkasse, weil sie einen Behandlungsfehler eines Arztes bei sich sehen.
Immer mehr Patienten sehen sich als Opfer von Behandlungsfehlern. Foto: Soeren Stache, dpa


Immer mehr Patienten sehen sich als Opfer von Ärztefehlern. Bei der Techniker Krankenkasse stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf Behandlungsfehler im vergangenen Jahr um 26 Prozent auf 4.400 Fälle gestiegen, wie die "Funke Mediengruppe" am Samstag berichtete.

Die meisten Verdachtsfälle, nämlich fast 1.800, gab es demnach im chirurgischen Bereich. Es folgen Zahnärzte mit 606 Verdachtsfällen, Allgemeinmediziner und Orthopäden mit je etwa 380, Gynäkologen und Augenärzte.

Den starken Anstieg der Meldungen führt die Kasse auf ein größeres Rechtsbewusstsein ihrer Mitglieder zurück. "Wir gehen fest davon aus, dass sich die Versorgung in den Krankenhäusern und Arztpraxen nicht in diesem Ausmaß verschlechtert hat", zitierten die Zeitungen den TK-Medizinrechtsexperten Christian Soltau.

Auch der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), bewertet den Anstieg laut Bericht als Folge des neuen Patientenrechtegesetzes. "Immer mehr Menschen nehmen dieses Recht selbstbewusst wahr."

Behandlungsfehler dürften weder bagatellisiert noch skandalisiert werden. "Wir müssen alles dafür tun, um aus den Fehlern zu lernen, damit diese sich nicht wiederholen."