Bayer Leverkusen besiegt FC Bayern im DFB-Pokal: Neuer kassiert erste Rote Karte
Autor: Agentur dpa
München, Mittwoch, 04. Dezember 2024
Bayer Leverkusen behält im hitzigen Duell gegen den FC Bayern die Oberhand. Das Spiel wurde von Manuel Neuers frühem Platzverweis entscheidend beeinflusst.
Nach der bitteren Rot-Premiere für Torwart Manuel Neuer hat Titelverteidiger Bayer Leverkusen den FC Bayern eiskalt aus dem DFB-Pokal geschossen. Die Münchner, die einen giftigen Achtelfinal-Kampf in Unterzahl lange bestimmten, kassierten durch das 0:1 (0:0) die folgenschwerste Niederlage in der noch jungen Amtszeit von Trainer Vincent Kompany. Zum fünften Mal nacheinander scheiterte der Rekordsieger damit vorzeitig im Cup-Wettbewerb.
Neuer war nach der Roten Karte und dem bitteren Pokal-K.o. bedient. "Der Platzverweis tat natürlich weh", sagte Neuer dem TV-Sender Sky und schilderte die entscheidende Szene gegen Jeremie Frimpong: "Er läuft in mich rein und versucht, das dankend anzunehmen. Am Ende ist es okay. Ich habe auch gehofft, dass es eine Abseitssituation ist. Da ist man am Ende dann machtlos und muss das akzeptieren, was entschieden wird."
Leverkusen siegt mit 0:1 nach Kopfball - Neuers Ersatz ohne Chance
Leverkusens Joker Nathan Tella ließ den Großteil der 75.000 Zuschauer wenige Minuten nach seiner Einwechslung mit seinem Kopfballtor in der 69. Minute verstummen. "Es tut jetzt weh, es sind auch alle bedröppelt in der Kabine. Aus manchen Niederlagen kann man sehr viel ziehen, das müssen wir jetzt tun, auch wenn es schmerzt", sagte Bayern-Sportchef Max Eberl.
Video:
Der für Neuer eingewechselte israelische Nationaltorhüter Daniel Peretz hatte in seinem dritten Bayern-Profispiel keine Abwehrchance beim unbedrängten Kopfball des nur 1,73 Meter großen Bayer-Profis Tella. "Es war sehr wichtig, dass wir gewonnen haben. Die Mannschaft hat gut gespielt, hart gearbeitet", sagte Matchwinner Tella in der ARD.
Leverkusens Nationalverteidiger Jonathan Tah ergänzte: "Das fühlt sich gut an. Wir wussten, was auf uns zukommt. Wir haben es über weite Strecken so effektiv wie möglich gestaltet. Es war nicht unser bestes Spiel."
Neuers erster Platzverweis verursacht hitziges Duell
Neuers erster Platzverweis in seinem 867. Spiel im Profifußball war in der 17. Minute der frühe Startschuss für ein hitziges und prickelndes Gigantentreffen zwischen dem Rekordsieger aus München und dem Doublesieger vom Rhein.
Nach einem langen Ball von Tah hatte der 38-jährige Neuer den heranstürmenden Frimpong mit einem Bodycheck außerhalb des Strafraums hart gestoppt. Schiedsrichter Harm Osmers zückte Rot. An dem für Bundestrainer Julian Nagelsmann "unstrittigen, wenn auch unglücklichen" Platzverweis gab es nichts zu diskutieren. Niedergeschlagen verdrückte sich der langjährige Nationaltorhüter in die Kabine. In Neuers Abwesenheit ging es im Anschluss nicht nur auf dem Rasen bei etlichen Zweikämpfen und Nickeligkeiten heißblütig zur Sache, sondern auch zwischen den Trainerbänken.