FC Bayern sichert sich die Schale: Söder und DFB gratulieren - so wird die Meisterfeier

4 Min

Was für ein Drama. Viel spannender hätte die Meisterentscheidung in der Bundesliga nicht sein können. Nun haben die höchsten Stellen dem FC Bayern zum Titel gratuliert - und am Sonntag steigt die traditionelle Meister-Party am Münchner Rathaus.

Update 27.05.2023, 18.42 Uhr: Söder gratuliert Bayern zum Meistertitel - Feier am Sonntag in München

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat dem FC Bayern München zur deutschen Meisterschaft gratuliert. "Unglaublich. Was für ein Finale!", schrieb der 56-Jährige am Samstag auf Twitter. Die Bayern waren durch ein 2:1 beim 1. FC Köln zum elften Mal in Serie deutscher Fußball-Meister geworden, weil Borussia Dortmund nur 2:2 gegen den FSV Mainz 05 spielte. "Da war heute wirklich alles dabei. Spannender geht es kaum – aber abgerechnet wird immer zum Schluss...", twitterte Söder.

Ende April hatte Söder noch gesagt: "Borussia Dortmund ist eigentlich fast zu doof, um Meister zu werden." Für diesen Satz, den er danach als "überzogen" bezeichnete, hatte er sich nach eigener Aussage bei BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke entschuldigt. "Glückwunsch auch an Dortmund zu einer insgesamt starken Rückrunde", schrieb Söder. "Sie waren so nah dran. Das enge Titelrennen hat der Bundesliga gutgetan und uns allen viele Nerven gekostet. Aber ist ja nochmal gut gegangen."

Der Nürnberger Söder vergaß aber auch seinen Heimatverein nicht: "Der FCN bleibt Vize-Rekordmeister. Jetzt heißt es Daumendrücken morgen für den Club." Die Nürnberger spielen am Sonntag in der 2. Bundesliga noch um den Klassenerhalt.

Auch die Spitze des Deutschen Fußball-Bundes hat dem FC Bayern zum Gewinn der Meisterschaft gratuliert. "Die Bayern haben ihre einzigartige Serie weiter ausgebaut und den elften Meistertitel in Folge gewonnen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf laut Verbandsmitteilung. "Um diesen Erfolg mussten sie allerdings in dieser Saison so hartnäckig kämpfen wie lange nicht." 

"In dieser schwierigen Saison musste die Mannschaft zahlreiche Widerstände überwinden und es zeigt ihre ganz besondere Mentalität, dass sie die Spielzeit nach diesem Finish mit dem elften deutschen Meistertitel in Serie krönt", sagte Bundestrainer Hansi Flick, der viele Bayern- und BVB-Profis Mitte Juni für die kommenden drei Länderspiele versammelt. DFB-Sportdirektor Rudi Völler teilte mit: "Das Duell mit Borussia Dortmund im Bundesliga-Finale hat elektrisiert."

Für die Deutsche Fußball Liga gratulierte Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke, der in Personalunion die Geschäftsführung des BVB anführt. "Den Verantwortlichen gratuliere ich genauso wie dem Trainerstab und der Mannschaft zur erfolgreichen Titelverteidigung nach einer hochspannenden Saison", sagte er laut Mitteilung.

Der FC Bayern wird den Gewinn des nächsten Fußball-Meistertitels in einem spektakulären Saisonfinale der Bundesliga am Sonntag wie üblich auf dem Münchner Marienplatz feiern. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) empfängt das Team um Kapitän Manuel Neuer am späten Nachmittag im Rathaus. 

Womöglich gibt es dann eine doppelte Meisterfeier mit dem Männer- und dem Frauenteam des FC Bayern. Die Münchner Fußballerinnen spielen am Sonntag (14.00 Uhr) als Tabellenführer am letzten Bundesliga-Spieltag gegen Turbine Potsdam um den Titel. Sie gehen mit zwei Punkten Vorsprung auf Titelverteidiger VfL Wolfsburg in die Entscheidung. Die Bayern-Teams würden sich gegen 17.30 Uhr auf dem Rathaus-Balkon den Fans mit ihren Trophäen zeigen.

Ursprungsmeldung: FC Bayern nach Drama-Finale erneut Meister - Dortmund gibt Meisterschale aus der Hand

Der FC Bayern München hat Borussia Dortmund die deutsche Fußball-Meisterschaft in einem dramatischen Bundesligafinale entrissen. Die Münchner gewannen am Samstag mit 2:1 (1:0) beim 1. FC Köln und profitierten vom 2:2 (0:2) des BVB gegen den FSV Mainz 05. Die Bayern feiern ihre elfte Meisterschaft in Serie. Als zweiter Absteiger neben Hertha BSC steht der FC Schalke 04 nach dem 2:4 (1:2) bei Pokalfinalist RB Leipzig fest. Der VfB Stuttgart muss nach einem 1:1 (0:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim in die Relegation.

In der Champions League der kommenden Saison startet neben den Bayern, Dortmund und Leipzig der 1. FC Union Berlin, der mit 1:0 (1:0) gegen Werder Bremen gewann und den SC Freiburg auf Distanz hielt, der bei Eintracht Frankfurt mit 1:2 (1:0) verlor. Die Breisgauer sind für die Europa League qualifiziert, die Eintracht kann als Tabellensiebter noch auf die Playoffs der Conference League hoffen. 

Bayern nach Gänsehaut-Finale Meister - Schalke steigt ab

Sechster blieb Bayer Leverkusen trotz des 0:3 (0:2) beim geretteten VfL Bochum. Der VfL Wolfsburg verpasste durch das 1:2 (1:0) gegen die Hertha den Einzug in den Europapokal. Die Klasse gehalten hat am Samstag auch der FC Augsburg trotz eines 0:2 (0:2) bei Borussia Mönchengladbach.

Die Bayern gingen durch Kingsley Coman (8.) in Führung und setzten den BVB damit früh unter Druck. Dortmund kassierte wenig später das 0:1 durch Andreas Hanche-Olsen (15.) - plötzlich hatte sich die Ausgangsposition der Meisteranwärter komplett gedreht. Ein Elfmeter nach einem Foul von Dominik Kohr an Raphaël Guerreiro hätte Dortmund in die Partie zurückbringen können, doch Sébastien Haller scheiterte an Torwart Finn Dahmen (19.). 

Karim Onisiwo (24.) machte es dem BVB mit seinem Treffer noch schwerer. Die Bayern verwalteten in dieser Phase ihr Spiel. Leroy Sané sorgte vermeintlich kurz vor der Halbzeitpause für eine Zwei-Tore-Führung, der Treffer zählte aber wegen eines vorausgegangenen Handspiels des Nationalspielers nicht (45.). 

Dortmund mit mühsamen Remis - Zweiter Platz wegen Tordifferenz

In der zweiten Halbzeit ließ Raphaël Guerreiro (69.) die Dortmunder Fans mit dem Anschlusstor wieder hoffen. In Köln verwandelte Dejan Ljubicic (81.) einen von Serge Gnabry verursachten Handelfmeter - jetzt war Dortmund wieder vorn. Doch Jamal Musiala (89.) brachte die Bayern wieder in Führung und machte München zum Meister. Daran änderte auch das BVB-Tor von Niklas Süle (90.+6) nichts mehr.

Schalke kassierte bereits in der zehnten Minute das 0:1 durch Konrad Laimer. Christopher Nkunku (19.) legte für Leipzig nach, ehe Marcin Kamiński (28.) den Anschlusstreffer erzielte. Ein Eigentor von Willi Orban (49.) brachte die Schalker endgültig zurück in die Partie - aber nur, bis Yussuf Poulsen (82.) für RB traf. Erneut Nkunku (90.+4) entschied die Partie endgültig. Stuttgart geriet durch das Gegentor durch Ihlas Bebou (75.) in Rückstand, Tiago Tomás (80.) glich nur noch aus.

Freiburg jubelte nach dem Treffer von Vincenzo Grifo (45.) zum 1:0 in Frankfurt, die Eintracht kam aber durch Randal Kolo Muani (83.) und Éric Dina Ebimbe (90.+2) zurück. Union konnte im Parallelspiel um die Königsklasse ohnehin durch Rani Khedira (81.) nachziehen. Leverkusen musste früh ohne Amine Adli auskommen, der nach einer Tätlichkeit in der achten Minute die Rote Karte sah. Für Bochum erzielte Philipp Förster (19.) die Führung, Takuma Asano (34.) und Kevin Stöger (86.) legten nach.

In Wolfsburg traf Jakub Kamiński (2.) früh für den VfL. Für die Berliner erzielte Ibrahim Maza (55.) sein erstes Bundesliga-Tor zum Ausgleich, ehe Marco Richter (68.) den Absteiger sogar in Führung brachte. Luca Netz (4.) brachte Mönchengladbach in Führung, zudem traf Jonas Hofmann (40.) für die Borussia. Augsburgs Robert Gumny sah kurz vor der Pause wegen einer Notbremse die Rote Karte (45.+2).

Vorschaubild: © Marius Becker (dpa)