Fußball-Bundesliga: Profiklubs stimmen für Einstieg von DFL-Investor
Autor: Agentur dpa
Frankfurt am Main, Dienstag, 12. Dezember 2023
Im zweiten Anlauf innerhalb von sieben Monaten haben die 36 Profivereine für den Einstieg eines externen Investors bei der Deutschen Fußball Liga gestimmt. Die Fans reagieren mit Kritik.
Der Weg für den Milliarden-Deal der Deutschen Fußball Liga ist frei. Nach monatelangem Werben erhielt die DFL-Spitze um die beiden Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel am Montag (11. Dezember 2023) bei der Mitgliederversammlung das Mandat, Verhandlungen für eine strategische Partnerschaft mit einem externen Investor aufzunehmen.
Bei dem Treffen der 36 Profivereine in einem Frankfurter Flughafen-Hotel erzielte ein entsprechender Antrag mit 24 Ja-Stimmen gerade so die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit, die im Mai dieses Jahres noch knapp verfehlt wurde. Zehn Vereine stimmten mit Nein, zwei enthielten sich.
"Eine gute Grundlage" - Vereine geben DFL grünes Licht für Investorenbeteiligung
"Das ist ein gutes Zeichen, dass wir gemeinsam - DFL wie auch die Clubs - die Bundesliga und 2. Bundesliga weiterentwickeln wollen", sagte Lenz. Das Abstimmungsergebnis sei "eine gute Grundlage für uns, jetzt handeln zu können", ergänzte Lenz und versprach: "Wir werden verantwortungsvoll damit umgehen."
Die Geschäftsführung der Dachorganisation des deutschen Profi-Fußballs wird nunmehr konkrete Gespräche mit einem potenziellen Vermarktungspartner aufnehmen. Sechs Unternehmen sollen ihr Interesse an einer Zusammenarbeit mit der DFL bekundet haben.
Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein. "Der Prozess läuft bis Ende März kommenden Jahres und soll ein gutes Signal für die Vergabe der neuen Medienrechte im zweiten Halbjahr geben", sagte Lenz.
"Geld steht über allem" - Fans kritisieren Investorenbeteiligung
Die DFL will das Geld vornehmlich für den Ausbau ihrer Infrastruktur nutzen. Dazu zählen eine weitere Digitalisierung und Internationalisierung sowie der Aufbau einer eigenen Streamingplattform.
Aus dem Fan-Lager gab es heftige Kritik an der Entscheidung. "Die wohlfeilen Worte der DFL in der Coronapause haben sich endgültig in Luft aufgelöst. Geld steht über allem. Die Einzigartigkeit des deutschen Fußballs wird für ein aussichtsloses Rattenrennen mit der Premier League über Bord geworfen", hieß es in einer Mitteilung des Fan-Bündnisses "Unsere Kurve".