FC St. Pauli steigt bei X aus - "Hass-Maschine" von Elon Musk
Autor: Alexander Kroh, Agentur dpa
Deutschland, Freitag, 15. November 2024
Twitter heißt jetzt schon länger nur noch "X" - doch seit der Übernahme durch Elon Musk hat sich auch sonst einiges verändert auf der Plattform. Und das nicht zum Positiven, findet ein aktueller Fußball-Bundesligist und steigt jetzt komplett bei X aus.
Als erster aktueller Fußball-Bundesligist hat der FC St. Pauli hat beschlossen, den Kurznachrichtendienst X nicht länger zu nutzen.
Der Kiez-Klub erklärte, dass die Verbreitung von Hass-Nachrichten und Rassismus auf der Plattform, früher bekannt als Twitter, die Hauptgründe dafür seien. "Inhaber Elon Musk hat aus einem Debatten-Raum einen Hass-Verstärker gemacht, der auch den Bundestagswahlkampf beeinflussen kann", heißt es in einer Mitteilung des FC St. Pauli.
FC St. Pauli kehrt X den Rücken - "Rassismus und Verschwörungslegenden verbreiten sich ungehindert"
Zukünftig wird der FC St. Pauli seine Kommunikation ausschließlich über die Plattform BlueSky abwickeln. "Rassismus und Verschwörungslegenden verbreiten sich ungehindert oder werden sogar kuratiert. Beleidigungen und Drohungen werden kaum sanktioniert und als vermeintliche Meinungsfreiheit verkauft", so der Club weiter. Musk habe X "zu einer Hass-Maschine umgebaut" und bereits Donald Trump im US-Wahlkampf "tatkräftig unterstützt", hieß es. "Es ist davon auszugehen, dass X auch im Bundestagswahlkampf autoritäre, menschenfeindliche und rechtsradikale Inhalte fördert und so öffentliche Diskurse manipuliert." Die Inhalte von X des Clubs sollen online bleiben - so auch der "Abschiedspost":
Dieser letzte Beitrag auf X steht in gewisser Weise exemplarisch für die Ausführungen des Bundesligisten. Denn die Kommentare darunter sind in der Mehrheit ablehnend, häufig beleidigend, teilweise auch unter der Gürtellinie.
Der FC St. Pauli war seit 2013 bei Twitter und später bei X aktiv. Momentan folgen den Hamburgern über 250.000 Konten. "Der FC St. Pauli hatte die Nutzung von X bereits eingeschränkt und vor allem politische Statements für Diversität und Inklusion gepostet, um sich gegen den Hass zu stellen", erklärte der Verein. Letztlich vergeblich, das Aus bei X ist beschlossen und verkündet.
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Die zukünftige Kommunikation wird über BlueSky erfolgen, das seit Februar für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die X-Inhalte der letzten elf Jahre sollen jedoch online bleiben, "da diese einen zeithistorischen Wert haben", teilte der Klub mit, rief aber alle Follower*innnen auf, mit zu BlueSky zu wechseln.