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EM 2024: Zoff mit deutscher Justiz droht - Muss Spanien-Talent Yamal früher vom Platz?


Autor: Strahinja Bućan

Deutschland, Freitag, 28. Juni 2024

Spanien trumpft bei der Fußball-EM mit einem ganz besonderen Spieler auf: Lamine Yamal ist erst zarte 16 Jahre alt. Das könnte nun aber zu Problemen führen, die eigentlich nichts mit dem Sport zu tun haben.


Der spanischen Fußball-Nationalmannschaft könnten in Deutschland juristische Probleme drohen. Grund dafür ist das zarte Alter des Stürmer-Talents Lemine Yamal. Der Barcelona-Profi ist nämlich erst 16 - und darf laut deutschem Recht nicht ganz so viel arbeiten wie seine Kollegen Carvaja, Rodri, Morata und Co. Für ihn gilt hierzulande immer noch besonderer Jugendschutz.

Wie unter anderem das ZDF rekapituliert, dürfen 16-Jährige in Deutschland eigentlich nur von 6 bis 20 Uhr arbeiten. Ausnahmen gelten unter anderem für die Gastronomie, Bäckereien, landwirtschaftliche Betriebe und eben den Sport. In diesen Branchen dürfen Minderjährige sogar bis 23 Uhr arbeiten - dann muss aber endgültig Feierabend sein.

Spanier Yamal zu jung für die EM? Jugendschutz könnte Nachwuchs-Talent ein Bein stellen

Unter anderem beim 1:0-Erfolg der Spanier gegen Italien hat Yamal diese Grenzwerte bereits überzogen. Zwar war der Abpfiff bereits von 23 Uhr, wobei Yamal sogar um 22.30 Uhr schon ausgewechselt wurde - "doch streng genommen gelten auch das Auslaufen, die Interviews nach dem Spiel und selbst das Duschen und Umziehen zur Arbeit dazu", erläutert Arbeitsrechtler Dr. Heiko Reiter gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Auch beim Spiel gegen Kroatien hatte Yamal wohl überzogen - und das kommende Achtelfinale gegen Georgien findet ebenfalls erst ab 21 Uhr statt. 

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Drohen dem spanischen Fußballverband nun Konsequenzen? Eine Sperre von Yamal durch die Uefa dürfte wohl außer Frage stehen. Aber, "laut Gesetz droht dem Verband ein Bußgeld von bis zu 30.000 Euro", erläutert Jurist Reiter und nennt ein mögliches rechtliches Schlupfloch für Yamal und den spanischen Verband: Diese seien vor Strafe sicher, "wenn Nationalspieler keine Arbeitnehmer sind, also wenn kein Arbeitsverhältnis bestehen würde." Das wäre beispielsweise durch einen Ehrenamts-Status der Fall. 

Ob es aber tatsächlich zu einer Bestrafung der Spanier kommt, ist laut Arbeitsrechtler Reiter wohl eher unwahrscheinlich. Auch spanische Medien weisen laut einem ZDF-Bericht darauf hin, dass die "Furia Roja" wohl durch ein Behördenversäumnis straffrei bleiben könnte. Die deutschen Ämter hätten die Uefa im Vorfeld der EM über vergleichbare Bestimmungen informieren müssen, dies sei jedoch ausgeblieben. 

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