EM 2024: Deutschland trifft im "vorgezogenen Endspiel" auf Spanien - Hoffnung auf doppelten Völler-Faktor
Autor: Stefan Lutter
Herzogenaurach, Montag, 01. Juli 2024
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bekommt es im Viertelfinale mit Spanien zu tun. Nicht wenige sprechen von einem vorgezogenen Endspiel.
Seit Sonntagabend steht der EM-Viertelfinalgegner für die deutsche Mannschaft fest, die sich im "Gewitter-Spiel von Dortmund" gegen Dänemark durchgesetzt hatte. Und es ist der erwartet schwere Brocken geworden - vermutlich sogar der schwerste: Spanien, das trotz Rückstand letztlich souverän gegen Georgien gewann, ist für viele Beobachter der Favorit auf den EM-Titel. Eine Bilanz von bisher vier Siegen aus vier Spielen (und 9:1 Toren) bei dieser Europameisterschaft spricht Bände. Für Furore bei der Furia Roja ("Die rote Furie", wie das spanische Nationalteam gerne genannt wird) sorgt gerade Lamine Yamal, der erst zarte 16 Jahre alt ist. Das könnte nun aber zu Problemen führen, die eigentlich nichts mit dem Sport zu tun haben.
Nach den bisher ordentlichen Auftritten der Nagelsmann-Elf macht der Begriff des "vorgezogenen Finales" für die Partie am Freitag, 5. Juli 2024, um 18 Uhr in Stuttgart die Runde: "Das nächste Spiel könnte auch das Finale sein", sagt Spanien Trainer Luis de la Fuente nach dem Viertelfinaleinzug. Noch deutlicher werden die Kommentatoren der britischen Zeitung Daily Mail: "Das Viertelfinale gegen Deutschland am Freitagabend dürfte das Endspiel des Turniers sein, auch wenn man es anders nennt."
Vor dem "Endspiel" gegen Deutschland: Spanien zwischen Respekt und Selbstbewusstsein
Die spanischen Medien sind da schon etwas vollmundiger unterwegs: "Spanien ist eine Party...und Deutschland soll zittern!", titelt die Marca. Und die AS stellt klar: "Die Gastgeber, Kroos' Deutschland, erwarten uns. Wenn wir feiern wollen, müssen wir bereit sein, mit jedem zu tanzen."
Spaniens Trainer Luis de la Fuente erwartet ein "Duell auf Augenhöhe", in dem Kleinigkeiten den Ausschlag geben könnten."Wir bekommen es mit einer Fußballmacht zu tun", sagte der 63-Jährige über die deutsche Mannschaft, die "großartige Spieler" habe und sehr diszipliniert spiele. "Wir werden einem großartigen Gegner gegenüberstehen.", sagte de la Fuente. Zwar sieht de la Fuente die Furia Roja als bisher stärkstes Team im Turnierverlauf an, dies sei allerdings keine Garantie für einen Sieg gegen den EM-Gastgeber. "Aber wir werden dafür kämpfen. Wir müssen mit Überzeugung spielen und werden das auch tun", kündigte Spaniens Coach an.
Auch der in der Bundesliga angestellte spanische Nationalspieler Dani Olmo freut auf das EM-Viertelfinale mit Spanien gegen Gastgeber Deutschland. "Es wird speziell. Ich habe Freunde dort und spiele in diesem Land", sagte der Offensivspieler von RB Leipzig über das Duell. "Das ist sehr aufregend. Für mich wird es auf jeden Fall eine sehr besondere Begegnung", so Olmo, der gegen Georgien zum Endstand traf. "Das wird auf jeden Fall ein schwieriges Spiel. Aber wir müssen uns auf uns konzentrieren, wir haben eine wunderbare Mannschaft", ergänzt Spaniens Jungstar Nico Williams, der das zwischenzeitliche 3:1 in der 75. Minute erzielte. Der Torschütze zum 1:1-Ausgleich, Rodri, ist überzeugt: "Wir werden uns noch mehr anstrengen müssen. Aber ich bin überzeugt davon, dass sie nicht so glücklich sind, jetzt auf uns zu treffen."
Man kennt sich
Toni Kroos bekam bei Real Madrid eine emotionale Abschiedsfeier. Antonio Rüdiger ist bei den Königlichen als Abwehrsäule geschätzt. Beim FC Barcelona hat sich İlkay Gündoğan in einer Saison unverzichtbar gemacht und Marc-André ter Stegen ist hinter Lionel Messi der Ausländer mit den meisten Einsätzen bei den Katalanen. Die vier DFB-Profis genießen in Spanien allergrößten Respekt. Man kennt sich also. Bei Spanien sind Leverkusens Alejandro Grimaldo und der Leipziger Dani Olmo mit im Kader und Stürmer Joselu hat auch einst in der Bundesliga gespielt.
Hier geht es zu MagentaTV - mit Megasport-Option für DAZN & Co.Apropos Joselu, einer von drei Real-Profis in Spaniens Aufgebot: Sein Doppelpack warf die Bayern im Halbfinale aus der Champions League. Es gibt aber nicht nur für die fünf Münchner Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Leroy Sané und Thomas Müller im Aufgebot aktuelle Revanche-Gelüste.