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Das Stoßgebet zum Freistoß ist erlaubt


Autor: Stefan Fößel

Bamberg, Mittwoch, 08. Juni 2016

Ein Bischof ordnet die frommen Wünsche der Fans. Um Siege darf man beten, um Verletzungen der Gegner lieber nicht.
Fußballfans aus allen Nationen beten während der EM für Siege ihrer Mannschaften. Foto: Frank Rumpenhorst, dpa


Kein Mensch ahnt, was für Gebete den lieben langen Tag gen Himmel gerichtet werden. Aber wie weit darf ein Fußball-Fan gehen? Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister gibt zur Europameisterschaft recht lebensnahe Tipps.

Was gar nicht geht, sind gemeine Gebete, etwa um einen Muskelfaserriss des Gegners. Verschossene Elfmeter führt Meister nicht auf, sie müssten folglich erlaubt sein. Selbstverständlich darf man um den Sieg der eigenen Mannschaft bitten, aber das tun gleichzeitig auch Österreicher, Polen oder Italiener - wer soll da gewinnen? Kein himmlisches Dilemma für den Bischof: "Gott kennt einander widersprechende Gebete und ist geübt, damit umzugehen." Welches Gebet sich dann letztlich durchsetzt, verrät Meister aber nicht.

Vielleicht wird von ganz oben auch mancher Aberglaube toleriert. Etwa der des belgischen Trainers Marc Wilmots, der sich stets eine geliehene Jacke anzieht, damit sein Team gewinnt. Wenn dann aber die Sonne bei 35 Grad brennt, hält zumindest Petrus zu einem anderen Team...