1. FCN: Nürnberg droht der Absturz in 3. Liga - so rettet sich der Club am Sonntag
Autor: Benedikt Günther, Alexander Kroh
Nürnberg, Freitag, 26. Mai 2023
Der 1. FC Nürnberg macht es mal wieder spannend. Bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre droht der Gang in die Abstiegsrelegation. Für den 34. und damit letzten Spieltag der 2. Bundesliga am Sonntag gibt es allerdings gleich mehrere Szenarien, in denen der Club sich retten könnte.
Beim 1. FC Nürnberg scheinen sich die Verantwortlichen bereits eindringlich mit der nächsten Saison zu beschäftigen. Am Dienstag, den 23. Mai 2023 verkündete man offiziell den Abschied von Eigengewächs und Publikumsliebling Erik Shuranov. Der 23-jährige Stürmer, der in seinen ersten Profispielen sein Potenzial aufblitzen ließ, zuletzt aber bei mehreren Trainern aufgrund seiner Traingsleistungen in Ungnade gefallen war, wechselt zu Maccabi Haifa nach Israel. Für Shuranov, dessen Familie jüdische Wurzeln hat, erhält der Club etwa eine Million Euro Ablöse - dringend benötigtes Geld am Valznerweiher, hat man doch die Lizenz für den Ligabetrieb erneut nur unter Auflagen erhalten.
Am selben Tag wurde außerdem ein Wechselgerücht öffentlich: Ivan Marquez (28), seines Zeichens Innenverteidiger beim niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen steht kurz vor einem Wechsel an die Noris. Der Abschied des spanischen Wandervogels, der unter anderem schon bei Atletico Madrid unter Vertrag stand, ist in Nijmegen bereits beschlossene Sache, dank eines auslaufenden Arbeitspapiers wäre Marquez ablösefrei. Beim Club, wo zuletzt Linksverteidiger Jannes Horn aus Verletzungsnot ins Abwehrzentrum verschoben wurde, wäre damit eine wichtige Baustelle zumindest vorläufig geschlossen. Doch die Kaderplanung wirkt verfrüht, denn noch ist nicht sicher, in welcher Liga der 1. FC Nürnberg in der nächsten Saison überhaupt spielen wird.
Relegation oder Klassenerhalt: So kann sich der FCN noch retten
Am vergangenen Spieltag patzte Verfolger Bielefeld und kam im Lokalduell gegen Paderborn nicht über ein 2:2 hinaus. Der Club konnte den Matchball jedoch nicht nutzen. Vor fast 40.000 Fans im heimischen Max-Morlock-Stadion genügte die abermals schwache Offensivleistung gegen tief stehende Rostocker nicht, die Partie endete torlos. Die "Kogge" machte damit den Klassenerhalt perfekt, der FCN und seine Fans dagegen müssen weiter zittern.
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Nun muss man wiederum selbst am Sonntag, dem 28. Mai um 15.30 Uhr in Paderborn ran. Zeitgleich gastiert Arminia Bielefeld in Magdeburg und die Eintracht Braunschweig, die aktuell mit der besten Ausgangslage auf Platz 14 rangiert, ist in Rostock zu Gast. Für alle drei Teams geht es darum, nach 90 Minuten nicht auf dem Relegationsplatz 16 zu stehen. Die Szenarien dafür sind zwar zumeist simpel, jedoch gibt es zahlreiche verschiedene Möglichkeiten, wie die Saison enden könnte.
Der 1. FC Nürnberg rettet sich direkt, wenn
- man selbst gegen Paderborn gewinnt.
- man selbst unentschieden spielt und Bielefeld nicht gewinnt.
- man selbst unentschieden spielt, Bielefeld gewinnt und Braunschweig verliert.
- man selbst verliert und Bielefeld nicht gewinnt.
Der 1. FC Nürnberg muss in die Relegation, wenn
- man selbst verliert, Bielefeld gewinnt und Braunschweig punktet oder mit bis zu zwei Gegentoren weniger als der Club verliert.
- man selbst unentschieden spielt, Bielefeld gewinnt und Braunschweig punktet.
An sich ist die Situation also klar: Mit einem Auswärtssieg spart sich der Club eventuelle Rechenspielchen. Dass diese Aufgabe leichter klingt, als sie ist, zeigen die Ergebnisse der Mannschaft von Dieter Hecking allerdings deutlich. Gerade einmal neun Siege holte man in den bisher 33 Ligaspielen, unter Robert Klauß, Markus Weinzierl und eben Hecking jeweils exakt drei. Diese Serie müsste gebrochen werden, wenn man ganz aus eigener Kraft den direkten Klassenerhalt schaffen will.