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FCN gegen KSC: Die voraussichtliche Aufstellung des 1. FC Nürnberg


Autor: Alexander Kroh

Nürnberg, Freitag, 02. August 2024

Endlich geht sie wieder los: die beste zweite Liga aller Zeiten. Der 1. FC Nürnberg muss zum Auftakt beim Karlsruher SC antreten. Im Vorfeld fragen sich viele: Wie gut ist der FCN wirklich?


Jetzt geht es endlich wieder los. Viele Fußballfans, die es mit dem 1. FC Nürnberg halten, werden den Start in die Zweitliga-Saison 2024/25 kaum erwarten können. Am Samstag (3. August 2024) um 13 Uhr ist der FCN beim Karlsruher SC zu Gast - hier siehst du das Spiel live im TV und im Stream.

Die Vorbereitung und Testspiele - allen voran das 3:0 über Juventus Turin - unter dem neuen Club-Coach Miroslav Klose stimmen zuversichtlich. Nach der sportlich wieder einmal unbefriedigenden letzten Saison kam es zu dem lange geforderten Umbruch. Sportvorstand Dieter Hecking musste gehen, Cheftrainer Cristian Fiél zog es zu Hertha BSC. Der neue Sportvorstand Joti Chatzialexiou installierte Klose als Nachfolger, ein echter Coup für den Zweitligisten. 

Vor Pflichtspiel eins "kribbelt" es bei FCN-Trainer Klose

"Ja, es kribbelt, es kribbelt wirklich", räumte der Weltmeister von 2014 vor seinem ersten Spiel als Trainer in Deutschlands zweiter Klasse ein. "Ich bin wirklich froh, dass es losgeht. Die Vorfreude in der Mannschaft ist zu spüren und greifbar. Das, was ich bis jetzt von der Mannschaft gesehen habe, stimmt mich zuversichtlich."

39 Tage seit dem ersten öffentlichen Training unter dem einstigen Stürmerstar des FC Bayern München sind mit dem Anpfiff am Samstag vorüber. In diesem Zeitraum ging es vor allem um: Klose, Klose, Klose. Autogrammbitten hier, Selfies dort. "Ich versuche, jeden Wunsch zu erfüllen", sagte er. "So war das bei mir schon immer." Der Fokus werde sich aber allmählich in Richtung Mannschaft verschieben, meinte Klose. Und mit der will der 46-Jährige in einem anspruchsvollen Umfeld erfolgreiche Arbeit abliefern. "So eine Grauzone gibt es nicht, da gibt es nur Weiß und Schwarz", meinte der WM-Rekordtorschütze über die fordernde Haltung rund um den fränkischen Traditionsverein. "Miro ist nicht der Messias", bemerkte der neue Nürnberger Sportvorstand Joti Chatzialexiou beim Trainingsstart schon mal vorsorglich.

Klose zeigte sich allgemein aber sehr relaxt vor dem Auftakt. "Total entspannt, es kommt vieles auf uns zu, das wissen wir", sagte der ehemalige Nationalspieler, der seit seinem Aus beim österreichischen Erstligisten SCR Altach im März 2023 ohne Job gewesen war. "Meine arbeitslose Zeit habe ich auch genutzt, um mir Livespiele anzuschauen. Deswegen fühle ich mich gut vorbereitet", versicherte Klose.

Statistik: Die letzten drei Heimspiele gegen den FCN gewann Karlsruhe deutlich

Zum Gegner sagte Klose: "Wir wissen, dass es beim KSC nicht einfach wird und wir dem Druck standhalten müssen." In der Tat: Die jüngsten Vergleiche mit dem KSC sprechen nicht gerade für den Club. Karlsruhe ist seit inzwischen fünf Zweitliga-Spielen gegen Nürnberg ungeschlagen und holte in diesen fünf Partien 13 der 15 möglichen Punkte. In der Vorsaison gewann der KSC daheim sogar mit 4:1 gegen den FCN, auch das Rückspiel in Nürnberg ging mit 1:0 an die Badener. 

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Die Gesamtbilanz spricht dagegen sogar für den Club. In 100 Aufeinandertreffen mit dem KSC konnte gingen die Nürnberger 40-mal als Sieger vom Platz, die Karlsruher 34-mal (26 Remis). Die letzten drei Heimspiele gegen den Club konnte der KSC aber allesamt gewinnen und das jeweils mit drei (!) Toren Differenz (4:1, 3:0 und 4:1). Nürnberg-Coach Klose musste als Spieler mit dem FCB nur zweimal gegen den KSC antreten. Beide Spiele gewann Klose (4:1 im September 2007 und 1:0 im Oktober 2008) und erzielte in beiden Partien sogar ein Tor.

Für die Karlsruher wird das Match gegen den Club eine erste Standortbestimmung. Die Mannschaft von Trainer Christian Eichner schloss die vergangene Saison als Fünfter ab; sie verlor aber in Form von Paul Nebel, Lars Stindl und Igor Matanovic jedoch viele Tore und viel Spielstruktur.

FCN zum Start gegen Karlsruhe: So könnten sie spielen

Zum Personal beim FCN: Klose stehen bis auf den verletzten Benjamin Goller (Schlüsselbeinbruch) und Tim Handwerker (Reha nach Kreuzbandriss) alle Mann zur Verfügung. Wie Kloses Aufstellung im ersten Pflichtspiel aussehen wird, lässt sich nicht exakt voraussagen, die Startaufstellung gegen Juve verrät aber vielleicht schon einiges. Kloses Grundordnung unterscheidet sich gar nicht großartig von der von Ex-Trainer Fiél. Auch Klose lässt den Club vermutlich im 4-3-3 auflaufen.

Im Tor scheint durch die jüngst erfolgte Wahl der Kapitäne alles klar zu sein: Der FCN setzt auf den jungen Jan Reichert als Nummer 1. Er wird gegen den KSC zwischen den Pfosten stehen. Davor in der Viererkette wird wohl Neuzugang Danilo Soares links verteidigen, Janik Hofmann machte rechts im Juve-Test eine bemerkenswerte Partie und wird wohl gegen Karlsruhe beginnen dürfen. Zentral verteidigen dürften Kapitän Robin Knoche und Finn Jeltsch, die positive Überraschung der Vorjahresrückrunde. 

Im Dreier-Mittelfeld nimmt Florian Flick seiner Rückennummer entsprechend die Rolle des defensiven Sechsers ein. Ihm zur Seite stehen die etwas offensiver ausgerichteten Jens Castrop und Duisburg-Neuzugang Caspar Jander, der in der Vorbereitung einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. 

Auf den Flügeln dürfte rechts Florian Pick (kam aus Heidenheim) starten, links wahrscheinlich Kanji Okunuki. Für Youngster Dustin Forkel kommt ein Startelf-Einsatz in der zweiten Liga vielleicht noch zu früh, der gebürtige Coburger könnte im Spielverlauf aber noch eine gute Rolle als Joker spielen. Zentral stürmen darf wohl Lukas Schleimer von Beginn an. Der vielseitige Offensivspieler nahm schon unter Fiél zuletzt eine tragende Rolle ein. Der junge Stefanos Tzimas befindet sich aber in Lauerstellung. Laut Trainer Klose ist der Kader aber noch nicht komplett, es könnte sich demnächst noch etwas tun, sowohl auf der Seite der Zugänge, als auch auf der der Abgänge.

mit dpa