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FCN: Kloses Comeback-Befreiung vor dem Franken-Derby


Autor: Agentur dpa

Nürnberg, Montag, 07. Oktober 2024

Zur Pause waren die Pfiffe im Max-Morlock-Stadion nicht zu überhören - in Halbzeit zwei dreht der FCN die Partie gegen Preußen Münster noch. Trainer Klose kann erstmal durchatmen: "Vielleicht braucht man solche Spiele."
Die Spieler vom 1. FC Nürnberg jubeln über das Tor zum 3:2. Der Erfolg gegen Preußen Münster sorgt für die erhoffte Ruhe beim FCN vor dem Franken-Derby gegen Greuther Fürth.


Nach dem eminent wichtigen Comeback-Sieg mit dem 1. FC Nürnberg konnte Miroslav Klose ganz tief durchatmen. "Vielleicht braucht man auch solche Spiele, dass man den Schalter umlegen kann", sagte der Trainer hoffnungsvoll nach dem 3:2 (1:2) in der 2. Fußball-Bundesliga gegen Preußen Münster. Nach einer mutlosen ersten Spielhälfte schien sich die Klose-Diskussion zuzuspitzen, "aber jetzt nicht", wie der Weltmeister von 2014 nach der mit großer Moral erzwungenen Wende im zweiten Durchgang anmerkte. 

Der Zeigefinger richtete sich plötzlich nicht mehr auf den Trainer, sondern ins nahe Fürth und auf das 273. Frankenderby in zwei Wochen. "Wir wissen, wie wichtig das Spiel ist, für uns, für die Fans, für die Region. Das wird ein richtig schweres Spiel", sagte Klose. Es wird die nächste Bewährungsprobe, für den Trainer, aber auch für die runderneuerte Mannschaft. 

VAR hilft FCN bei Siegtor - emotionale Achterbahnfahrt für Klose & Co.

Der machte Klose "ein Riesenkompliment, dass sie in so einem Spiel, wo wirklich Druck da war, zurückkommt, an sich glaubt und endlich mal die Qualitäten rausholt, die in ihr stecken". Es war eine emotionale Achterbahnfahrt. Der junge, agile Stürmer Stefanos Tzimas (8. Minute) traf früh zum 1:0, Caspar Jander traumhaft zum 2:2 (52.). Und beim Siegtor von Ondrej Karafiat (79.) durften Klose und der FCN froh sein, dass es den Videobeweis gibt.

Video:




Alle zehn Punkte hat der Club nach Rückständen geholt, acht von elf Toren wurden nach der Pause erzielt. Wieder einmal folgte auf eine mutlose erste Hälfte mit billigen Gegentoren von Lukas Frenkert (16.) und Torge Petow (43.) eine Reaktion. "Mit den Pfiffen zur Halbzeit haben wir die Quittung bekommen", sagte Caspar Jander zum Frust der 27.312 Zuschauer. 

Nach FCN-Sieg über Münster: Klose adelt "fantastischen" Jander

Der Mittelfeldspieler war der entscheidende Sieg-Faktor. Jander war der Vorarbeiter auf dem Platz, glänzte als Torvorbereiter und Torschütze. Sein Sololauf mit dem traumhaften Abschluss zum 2:2 war der Wendepunkt. "Ich hatte ein bisschen Glück, dass ich mich auf der Grundlinie durchtanken konnte, hatte dann ein freies Schussfeld, habe einfach draufgehalten und war froh, dass der Ball so in den Winkel fliegt", sagte der 21-Jährige.

Klose sprach von "einem Weltklasse-Move" Janders und schwärmte vom Youngster. "Er ist ein fantastischer Spieler. Wie er lernen möchte, wie er alles aufsaugt. Und wie ruhig er auch in solchen Situationen bleibt. Drumherum kann alles passieren. Der steht neben einem ICE und wird total entspannt bleiben. So ist er auch auf dem Fußballplatz. Eine Technik - sagenhaft. Und was er investiert. Glücklicher kann ich nicht sein, dass ich so einen Spieler in meinen Reihen habe." Worte eines ehemaligen Weltmeisters für einen Star von morgen?

Der so sehr gelobte Jander blickte erstmal nur mit neuer Zuversicht in die nahe Zukunft: "Siege geben immer Selbstbewusstsein. Wir freuen uns jetzt auf das Spiel in Fürth." Er verriet auch, was nach dem dritten Saisonsieg in der Kabine los war. Sportvorstand Joti Chatzialexiou habe das Team "schon mal heiß gemacht für Fürth".