FCN: Jander glänzt gegen Ex-Klub und heimst Sonderlob von Klose ein
Autor: Alexander Kroh
Nürnberg, Dienstag, 08. Oktober 2024
Der glückliche, in Summe aber verdiente Heimsieg des FCN gegen Preußen Münster sorgte endlich wieder für Feierstimmung im Max-Morlock-Stadion. Besonders ein Akteur drückte dem Spiel seinen Stempel auf - und brachte seinen Trainer zum Schwärmen.
Beim FCN ist nach dem 3:2-Heimerfolg über Aufsteiger Preußen Münster erstmal der größte Druck raus. Die anstehende Länderspielpause bietet Zeit zum Durchatmen. Das haben die Spieler, das hat aber auch ihr Trainer Miroslav Klose dringend nötig nach doch nicht ganz einfachen letzten Wochen. Besonders Sportdirektor Olaf Rebbe hat mit den drei Punkten viel Rückenwind mitgenommen. Der FCN-Boss verteilte eine Verbal-Ohrfeige ans Club-Umfeld.
Mann des Spiels am Samstag war ausgerechnet ein gebürtiger Münsteraner: Caspar Jander leistete mit seinen zwei Vorlagen und seinem eigenen Treffer zum 2:2 einen entscheidenden Beitrag zum befreienden FCN-Sieg. Der Treffer zum Ausgleich war dabei absolut sehenswert, nach schönem Solo zimmerte der 21-Jährige die Kugel in den Winkel. Der Mittelfeldspieler hatte zudem auch die Treffer von Stefanos Tzimas (1:0) und Ondrej Karafiat (3:2) vorbereitet und nebenbei noch unglaubliche 100 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler gebracht.
Jander mit Traumtor gegen seinen Jugendverein - "nimmt mir da niemand übel"
Und das alles im Spiel gegen seine Geburtsstadt und den Verein, bei dem er einst bis zur C-Jugend selbst spielte. "Ich denke, das nimmt mir da niemand übel. Zur Stadt habe ich noch eine große Verbindung, weil meine Familie da lebt, zum Verein aber nicht mehr." Da zählt inzwischen nur noch der FCN.
Auch von Coach Klose gab es ein Sonderlob und warme Worte in Richtung des 21-Jährigen. "Er ist ein fantastischer Spieler. Er möchte lernen und alles aufsaugen. Seine Technik ist sagenhaft. Glücklicher kann ich nicht sein, so einen Spieler in meinen Reihen zu haben", sagte Klose nach dem Spiel über Jander. Da gerät ja einer wahrhaft ins Schwärmen. Kein Wunder eigentlich, denn Jander sorgte mit seinen drei Scorerpunkten maßgeblich dafür, dass Klose sein Traineramt beim FCN weiterhin mehr oder weniger in Ruhe ausüben darf.
Auch ein anderer Spieler sorgte beim Club für positive Schlagzeilen: Ondrej Karafiat. Der 29-jährige Tscheche - vor der Saison ursprünglich als Innenverteidiger Nummer vier verpflichtet - durfte in den letzten beiden Spielen von Beginn an in der neu formierten Abwehr ran. Karafiat profitierte dabei natürlich von der Verletzung von Finn Jeltsch (18), der mit muskulären Problemen zuletzt passen musste. Gegen Münster erzielte Karafiat sogar das entscheidende 3:2, sein erster Pflichtspieltreffer für den FCN. "Ich bin froh, dass ich damit der Mannschaft helfen konnte", erkläerte der 29-Jährige nach dem Spiel bescheiden.
Matchwinner Karafiat spielt sich in FCN-Defensive fest
In Nürnberg sind sie froh, dass "Mister Zuverlässig" Karafiat so gut performt, wenn er gebraucht wird. Klose: "Genau dafür haben wir Spieler wie ihn auch geholt. Immer wenn sie Kurzeinsätze haben oder jetzt die zwei Spiele, spielen sie ihren Stiefel runter. Das gibt uns auch Sicherheit." Durchaus denkbar, dass sich Karafiat in der Dreier- beziehungsweise Fünferkette für den Augenblick festgespielt hat.