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FCN: "Chancenlos" gegen St. Pauli - was bedeutet die Niederlage für Nürnberg?


Autor: Agentur dpa

Nürnberg, Montag, 18. März 2024

Es war eine Lehrstunde für den 1. FC Nürnberg. Gegen St. Pauli war der Club über 90 Minuten klar unterlegen und ist damit endgültig im Mittelmaß angekommen. Das Spiel könnte zu einem Umdenken in Sachen Transfers führen.
FCN-Verteidiger Jannes Horn und Kollegen waren gegen den FC St. Pauli am Samstag chancenlos. Was bedeutet das für die Zukunft?


FCN-Coach Cristian Fiél zog aus der Lektion gegen den Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli eine große Lehre. "Du musst mehr Spieler haben, die diesen Ball haben wollen, die bereit sind, vor den Mann zu kommen, die bereit sind, Duelle zu führen", erläuterte der Trainer des 1. FC Nürnberg nach der Lehrstunde, die aber 90 Minuten dauerte, gegen den souveränen Tabellenführer aus dem Norden.

Die Franken, die demnach für die kommende Saison auch ein anderes Spielerprofil verfolgen, waren am Samstag beim 0:2 (0:1) chancenlos. Punkt. "Sie waren einfach zu gut für uns", räumte Fiél nach dem Ende der eigenen Zwei-Siege-Serie ein.

FCN-Team laut Fiél gut vorbereitet auf St. Pauli - und dennoch chancenlos

"Es hat sich heute schon chancenlos angefühlt. Ich hatte zu sehr wenigen Zeitpunkten das Gefühl, dass wir heute siegreich vom Platz gehen können", meinte Club-Torwart Carl Klaus. "Das ist eine große Enttäuschung." Dabei, so erzählte es Fiel, war absehbar, was die Gäste aus Hamburg auf dem Rasen machen würden. "Ich bin enttäuscht, weil ich den Jungs mit auf den Weg gegeben habe, was passieren wird", erzählte der Nürnberger Trainer.

Der FC St. Pauli ist in dieser Saison für sein ausgezeichnetes Positionsspiel, seine spielerische Dominanz und das intensive Gegenpressing bekannt. "Was wir nicht gut gemacht haben, waren die Momente mit Ball, wir konnten keine Entlastung schaffen. Wir verlieren jedes Duell und geben den Ball zu leicht her", kritisierte Fiél, dessen Mannschaft im Heimspiel nur auf 33 Prozent Ballbesitz kam.

Der Club bot defensiv sogar lange Gegenwehr. Vor 41.269 Zuschauern knackte Johannes Eggestein mit einem Kopfball erst in der 44. Minute die dichte Nürnberger Verteidigung. "Das Tor war bitter", räumte FCN-Kapitän Enrico Valentini ein. Nach der Pause hatte Jens Castrop (49.) die dicke Chance zum Ausgleich. Seinen Schuss aus zentraler Position konnte aber Torwart Nikola Vasilj parieren. Einen Querpass Eggesteins schob Marcel Hartel (62.) nach dem Seitenwechsel zu seinem 14. Saisontor mühelos ein.

1. FC Nürnberg endgültig im Zweitliga-Mittelmaß angekommen - "tat schon weh"

"Es ist die beste Zweitligamannschaft, gegen die ich in den letzten Jahren gespielt habe, sie haben es überragend gemacht. Wie sie uns hergespielt haben, das tat schon weh auf dem Platz. Man hat einfach gemerkt auf dem Platz, dass sie besser sind als wir", sagte Verteidiger Jannes Horn, der das 0:2 unfreiwillig eingeleitet hatte. Mehr Courage im Ballbesitz hätte sich auch Valentini gewünscht. "Wir hätten auch mit der Kugel mutiger sein können", befand der Außenverteidiger. Andererseits wollten sich die Nürnberger auch nicht abschießen lassen. "Es geht darum, was uns schon passiert ist in dieser Saison, dass wir nicht zerpflückt werden", sagte Valentini.

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Mit 36 Punkten nach 26 Spieltagen und Platz 10 in der Tabelle ist der Club endgültig im Mittelmaß angekommen. Das mag in dieser Saison noch genügen, mittelfristig ist das aber nicht der Anspruch. "Wir wissen, dass wir es auch anders können", sagte Horn. Nach der Länderspielpause geht es für Fiel & Co. am 30. März 2024 bei Hertha BSC - einem unmittelbaren Tabellennachbarn (Platz 9, 37 Punkte) - weiter.