Kosten für Rauchmelder: Ist der Mieter oder Vermieter zuständig?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Donnerstag, 12. Januar 2023
Rauchmelder in Wohnungen sind in Bayern Pflicht. Streit gibt es immer wieder darüber, wer die Kosten tragen muss. Der Bundesgerichtshof (BGH), das oberste Zivilgericht in Deutschland, hat dazu jetzt eine Entscheidung getroffen.
- Die Ausstattung mit Rauchmeldern ist eine Modernisierung
- Angeschaffte Meldegeräte erhöhen die Miete
- Wer ist für die Wartung zuständig, wer muss sie bezahlen?
- Mieterin klagt bis zum obersten Gericht
- Fehler in der Nebenkostenabrechnung kommen häufig vor
Dass Rauchmelder ausgesprochen sensibel sind, erfuhr jetzt die Feuerwehr in Schwäbisch Gmünd. Im Rems-Kreis aktivierte ein übermäßiger Parfüm-Gebrauch in einer Finanzschule den Melder und der löste Alarm aus. Dass die vorgeschriebenen Warnmelder gut funktionieren, ist keineswegs selbstverständlich. Regelmäßige Wartungen sind notwendig. Nur wer bezahlt diese: Mieter*in oder Vermieter*in?
Die Ausstattung mit Rauchmeldern ist eine Modernisierung
Die Vermieter*innen bzw. Eigentümer*innen müssen sich darum kümmern, dass die Rauchmelder in den jeweiligen Mietwohnungen installiert sind. Bei diesem Einbau handelt es sich um eine sogenannte Modernisierungsmaßnahme.
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Im Grundsatz gilt: Führt der Vermieter oder die Vermieterin Modernisierungen am Haus oder in den Wohnungen durch, kann dies zu einer Mieterhöhung führen. Modernisierungen müssen zu einer Wohnwertverbesserung führen.
Modernisierungen haben mit Reparaturen nichts zu tun. Zur Durchführung der Reparaturen ist die vermietende Person verpflichtet, dafür kann keine Mieterhöhung verlangt werden.
Angeschaffte Meldegeräte erhöhen die Miete
Die Anbindung von Rauchmeldern ist eine Modernisierungsmaßnahme. Das heißt, die Vermieter*innen können jedes Jahr 11 Prozent der Einbaukosten umlegen und die Mieter*innen müssen sich das gefallen lassen.
Wie hoch die Kosten ausfallen, hängt davon ab, was der Rauchmelder in der Anschaffung und Installation kostet. Rauchmelder sind preiswert - die günstigsten sind bereits für sieben Euro zu haben, die teuersten liegen bei zirka 60 Euro. Ist eine Installation durch Handwerker*innen notwendig, ist dies regelmäßig der größere Posten.