Kosten für die jetzt vorgeschriebene Heizungsoptimierung: Umlegbar auf die Mieter?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Sonntag, 16. Oktober 2022
Jetzt steht er an, der Heizungscheck für 14 Mio. Gasheizungen. Bleibt die Frage, wer diese sinnvolle Technikkontrolle am Ende bezahlt: Vermieter oder Mieter?
- Neue Vorgaben für die Gasheizung
- Was ist ein hydraulischer Abgleich?
- Handwerker*innen sind rar
- Wartungsarbeiten gehört zu den Nebenkosten
Als hätten die Handwerksbetriebe nicht schon genug zu tun und viel zu wenig Nachwuchs, kommt jetzt noch obendrauf die Aufgabe, den flächendeckenden Heizungscheck bei allen Gasheizungen durchzuführen. Flächendeckender Heizungscheck - das ist neu.
Neue Vorgaben für die Gasheizung
Ein Monsterwort mit 58 Buchstaben müssen Mietende und Vermietende in diesem Herbst lernen: Mittelfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung (EnSimiMaV). Ausgedacht haben sich das die Beamten im Wirtschaftsministerium (BMWK) als eine der Antworten auf die Gaskrise. Es geht darum, die Energieeffizienz der genutzten Wärmeanlagen zu steigern. Heizungshersteller wie Buderus, ELCO, Viessmann, Wolf oder Weishaupt verlangen für die Übernahme der Reparaturkosten und zum Erhalt der Garantie einen jährlichen Nachweis der Heizungswartung durch einen zertifizierten Fachbetrieb.
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Um das zu erreichen, sind alle Eigentümer*innen von Gebäuden mit Gasheizungen zu einem flächendeckenden Effizienz-Check verpflichtet: Der jährliche Heizungscheck, bislang ein freiwilliges Projekt, das umsichtige Hausbesitzende im Herbst schon durchführten, ist jetzt rechtlich verpflichtend für alle.
Ein*e Eigentümer*in eines Gebäudes, welche*r Anlagen zur Wärmeerzeugung durch Erdgas nutzt, ist verpflichtet, eine Heizungsprüfung durchzuführen und die Heizungsanlage durch Fachleute optimieren zu lassen. In diesem Umfeld ist zu prüfen, ob alle technischen Möglichkeiten für den Betrieb der Anlage optimal und Energieeffizienz eingestellt sind, ob eine effiziente Heizungspumpe eingebaut ist und ob es zusätzlich eines hydraulischen Abgleichs bedarf. Außerdem ist zu kontrollieren, ob weitere Dämm-Maßnahmen bei den Rohrleistungen und Armaturen notwendig sind.
Was ist ein hydraulischer Abgleich?
Aber was ist ein eigentlich ein hydraulischer Abgleich? Handwerker*innen sprechen von einem Geheimtipp unter den Energiespar-Ideen. Dieser steigert den Wohnkomfort, senkt den Energieverbrauch und rentiert sich schnell – nicht zuletzt, weil die Kosten überschaubar und zudem noch förderfähig sind.
Die Heizkörper gluckern? Die Wärme verteilt sich ungleichmäßig? In diesen Fällen kann ein hydraulischer Abgleich für Abhilfe sorgen. Das Heizungsfachpersonal sorgt dann dafür, dass sich die Wärme der Heizung gleichmäßig im Haus verteilt – das führt zu mehr Wohnkomfort und einem geringeren Energieverbrauch. Bis zu 15 Prozent Energie lassen sich so einsparen.