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Gas wird teuer: Ab 1. April steigen die Kosten - Mehrwertsteuer erhöht sich


Autor: Agentur dpa, Dominik Jahn

Deutschland, Montag, 01. April 2024

Mit dem 1. April wird beim Gas die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent erhöht - mit massiven Folgen für die Verbraucher.
Mit dem 1. April wird beim Gas die Mehrwertsteuer wieder auf 19 Prozent erhöht - mit massiven Folgen für die Verbraucher.


Jetzt wird es wieder richtig teuer. Schon im Winter 2023 wurde über die Gaspreise diskutiert, wie inFranken.de damals berichtet hat. Jetzt werden steigende Kosten für Millionen Haushalte in Deutschland bittere Realität. 

Mit dem 1. April 2024 ist die befristete Mehrwertsteuersenkung abgelaufen. Es geht wieder von 7 auf 19 Prozent rauf. Der Gaspreis steigt. 

Gaspreis wird schlagartig erhöht

Hintergrund: Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine galt seit Oktober 2022 ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz auf Gaslieferungen, um den massiven Preissprung abzufangen. 

Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, erklärte dazu Thorsten Storck, Energieexperte beim Vergleichsportal Verivox: "Der volle Mehrwertsteuersatz wird den Gaspreis schlagartig um elf Prozent erhöhen." 

Und auch Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie beim Vergleichsportal Check24, macht den Verbrauchern keine Hoffnungen mehr auf günstige Preise für Gas. Die Anhebung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent werde die Energiekosten für Verbraucherinnen und Verbraucher ab April deutlich erhöhen.

Gaspreise und Mehrwertsteuer: Anhebung für Experten nachvollziehbar 

Geht es nach einigen Experten, ist die Rückkehr zu den 19 Prozent Mehrwertsteuer absolut nachvollziehbar. Laut dpa erklärte dazu Kerstin Andreae, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft, dass dank der zuletzt wieder gesunkenen Energiepreise es vertretbar sei, dieses Entlastungsinstrument nun auslaufen zu lassen.

Durch die Senkung hatte ein Haushalt in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden Gas zuletzt beispielsweise eine Ersparnis von rund 550 Euro gehabt.

Die Folgen für die Verbraucher werden dem Bericht nach ganz unterschiedlich ausfallen und verschiedene Komponenten mit sich bringen. 

Die Folgen für die Verbraucher

Wie laut Presse-Agentur ein Sprecher des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), der unter anderem Stadtwerke vertritt, erklärt, verteuere die Mehrwertsteuer den staatlichen Teil des Gaspreises.

Jedoch, so heißt es dazu weiter, wirkten andere Faktoren Preis dämpfend. Ein Beispiel dafür seien sinkende Einkaufspreise. In welchem Umfang die Versorger den höheren Steuersatz kompensieren könnten, hänge von der Beschaffungsstrategie des Unternehmens ab.

Die Mehrwertsteuer ist ein Bestandteil des Gaspreises, neben zum Beispiel dem Preis für Beschaffung und Vertrieb.

Die drohenden Kosten für Familien – Tipp von Ratgeberseite

Und so könnte es für Verbraucher dann aussehen: Laut Verivox hat eine Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden durchschnittliche Mehrkosten von rund 220 Euro pro Jahr. Nach Berechnungen des Portals Check24 kommen auf eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 Kilowattstunden Mehrkosten von 173 Euro zu – im laufenden Jahr 2024.

Ein Single mit einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden müsse 52 Euro mehr zahlen. Geschäftsführer Suttner sagte, die Neukundenpreise bei Gas lägen wieder auf dem Niveau von vor der Krise. Insbesondere Kunden in der Gasgrundversorgung hätten die Flexibilität, jederzeit in einen kostengünstigeren Alternativtarif zu wechseln.

Ein wichtiger Tipp kommt von der Ratgeberseite Finanztipp. Verbraucher sollten am 31. März oder 1. April den Gaszähler ablesen und den Zählerstand dem Gasversorger melden. So werde sichergestellt, dass die korrekte Menge zum alten, steuerbegünstigten Preis berechnet werde. Ohne den Zählerstand dürfe der Versorger schätzen und unter Umständen zahle man mehr als tatsächlich verbraucht worden sei.