Effiziente Wärmepumpe: Was bei der Auswahl des Kältemittels wichtig ist
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Mittwoch, 09. April 2025
Die Wahl des richtigen Kältemittels für eine Wärmepumpe macht große Unterschiede, sowohl für die Umwelt als auch deine Heizkosten. Wir verraten dir, warum das so ist und welches Kältemittel das Beste ist.
- Welche Kältemittel werden in Wärmepumpen eingesetzt?
- Beeinflussen Kältemittel Geldbeutel und Umwelt?
- Wie entscheidest du dich für ein passendes Kältemittel?
Wärmepumpen sind eine zukunftsträchtige Heizvariante. Gleichzeitig kannst du mit einer Wärmepumpe einiges an Heizkosten einsparen. Doch welches Kältemittel steckt in den Anlagen? Und wie beeinflusst es Umwelt und Heizkosten?
Welche Kältemittel werden in Wärmepumpen eingesetzt?
Die Auswahl des Kältemittels ist entscheidend für die Funktionalität und Effizienz deiner Wärmepumpe. Aktuell kommen in den meisten Geräten fluorierte Treibhausgase, wie HFCs (z. B. R32, R410A) und HFOs (Hydrofluorolefine) zum Einsatz. Diese Kältemittel überzeugen durch ihre thermodynamischen Eigenschaften, bergen jedoch auch erhebliche Nachteile.
So besitzen HFCs ein hohes Global Warning Potenzial (GWP). Das bedeutet, dass die Mittel erheblich zur Erderwärmung beitragen, wenn das Kältemittel in die Atmosphäre entweicht. HFOs werden dagegen als umweltfreundlicher beworben, allerdings stehen sie im Verdacht, bei der Zersetzung schädliche Nebenprodukte, wie Trifluoressigsäure zu bilden, was die Gewässerqualität beeinträchtigt.
Immer mehr Hersteller setzen daher auf natürliche Kältemittel, wie Propan (R290), CO₂ (R744) oder Ammoniak (R717). Mit einem GWP von nur 3 ist Propan beispielsweise eines der umweltfreundlichsten Kältemittel und nicht giftig. CO₂ hat einen GWP von 1 und ist unbegrenzt verfügbar. Vor allem in Systemen, in denen sehr hohe Heiztemperaturen entstehen, wird es eingesetzt. Ammoniak hat sogar einen GWP von 0 und überzeugte durch eine hohe Effizienz. Es ist allerdings sehr korrosiv und erfordert Sicherheitsmaßnahmen, weshalb es vor allem in industriellen Anlagen genutzt wird. Ab 2028 will die EU die Vorschriften verschärfen und nur noch Wärmepumpen mit natürlichen Kältemittel fördern. Viele Hersteller rüsten ihre Modelle daher bereits jetzt um.
Beeinflussen Kältemittel Geldbeutel und Umwelt?
Kältemittel haben direkte und indirekte Auswirkungen auf Geldbeutel und Umwelt. Stoffe mit einem hohen GWP tragen zum Klimawandel bei und können in Zukunft durch gesetzliche Regulierungen um einiges teurer werden. Natürliche Kältemittel werden dagegen in Zukunft noch wirtschaftlicher sein und sind vor allem klimafreundlich.
Natürliche Kältemittel sind also die beste Wahl für langfristige Einsparungen. Sie überzeugen durch eine hohe Energieeffizienz. Die Wärmepumpen benötigen weniger Strom, um die gleiche Menge an Wärme zu erzeugen, als Wärmepumpen mit fluoriertem Kältemittel. Letztere haben eine geringere Effizienz, was zu einem höheren Stromverbrauch führt. Gleichzeitig steigen Steuern und Abgaben auf klimaschädliche Stoffe.