Kohlenmonoxidvergiftung durch defekte Heizungen: Was im Winter beim Heizen wichtig ist
Autor: Susi Geus
Deutschland, Dienstag, 30. Januar 2024
Kohlenmonoxid entsteht, wenn Kohle, Gas, Holz oder Benzin nicht vollständig verbrannt werden. Zum Beispiel, weil das Holz zu feucht ist und so nicht genug Hitze entsteht. Jedes Jahr sind in Deutschland ca. 500 Todesfälle zu beklagen. Viele davon ließen sich durch Beachtung einiger Punkte vermeiden.
- Was ist eine Kohlenmonoxidvergiftung?
- Welche Symptome treten bei einer Vergiftung auf?
- Vorbeugen und Verhalten im Ernstfall
Kohlenmonoxid ist eine der häufigsten Ursachen für Tod durch Vergiftung. In Deutschland müssen deswegen jährlich mehr als 3.000 Menschen im Krankenhaus behandelt werden. Für 500 davon endet die Kohlenmonoxidvergiftung tödlich. Typische Gefahrenquellen sind unter anderem Brände, schlecht gewartete und defekte Heizungsanlagen, Kamine und Öfen. Leider kommt es auch aufgrund unsachgemäßer Verwendung von Geräten oder falschen Handlungsweisen immer wieder zu Unfällen mit Kohlenmonoxid. Wir erklären in diesem Artikel, was du beachten solltest, um diese Probleme zu vermeiden.
Was ist eine Kohlenmonoxidvergiftung?
Kleine Mengen an Kohlenmonoxid sind harmlos. Sie werden über die Lunge ausgeatmet und reichern sich nicht im Blut an. Atmest du jedoch zu viel Kohlenmonoxid ein, setzt es sich auf das Hämoglobin der roten Blutkörperchen und verhindert so, dass Sauerstoff in die Organe transportiert werden kann. Dann spricht man von einer Kohlenmonoxidvergiftung.
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Kohlenmonoxid entsteht, wenn Kohle, Gas, Holz oder Benzin nicht vollständig verbrannt werden. Zum Beispiel, weil das Holz zu feucht ist und so nicht genug Hitze entsteht. Auch bei nicht ordnungsgemäßer Belüftung können Autos, Heizungen, Wasserboiler, Gasbrenner, Kerosin-Heizgeräte, offen brennende Öfen und Kamine eine Kohlenmonoxidvergiftung verursachen. Wenn der Schornstein beispielsweise durch Vogelnester, defekte Steine oder Ablagerungen verstopft ist, kann das Abgas nicht ordnungsgemäß abgeleitet werden und konzentriert sich im Gebäude bzw. der Wohnung. Auch wenn die Toilettenlüftung oder die Dunstabzugshaube in der Küche laufen und gleichzeitig geheizt wird, kann ein zu hoher Kohlenmonoxid-Gehalt in der Wohnung entstehen. In diesem Fall erzeugen die Abluftventilatoren einen Unterdruck und das von der Heizung ausgestoßene Kohlenmonoxid wird in die Wohnung gesaugt, anstatt über den Kamin zu entweichen. Das heißt, du musst eine technische Lösung gewährleisten, dass die Lüfter ausgehen, während die Heizung läuft. Dies wird vom Schornsteinfeger überprüft.
Kohlenmonoxid ist ein farbloses, geruchloses und geschmackloses Gas, daher merkst du nicht sofort, wenn zu viel produziert wird. Da es leichter als Sauerstoff ist, kann es sich über Lüftungsanlagen verbreiten. Im Übrigen muss die Ursache nicht in deiner Wohnung liegen, denn Kohlenmonoxid kann sogar Betonwände durchdringen.
Welche Symptome treten bei einer Vergiftung auf?
Da du das Gas in vielen Fällen weder sehen noch riechen kannst, solltest du auf bestimmte Warnzeichen achten. Mögliche Symptome sind z. B. Kopfschmerzen, Schwindel, Schwächegefühl, Übelkeit und Erbrechen. Manche Personen reagieren auch mit Verwirrtheit, Sehstörungen, Bewusstlosigkeit oder Kreislaufversagen. Diese Symptome werden oft fehlinterpretiert, z. B. als beginnende Grippe, oder gänzlich ausgeblendet.
Bestseller: 'Smartwares Kohlenmonoxid melder, 10 Jahre Sensor, 1.7 Testsieger Wertung' - hier direkte ansehenEine Kohlenmonoxidvergiftung durchläuft verschiedene Stadien. Im ersten Stadium hast du vielleicht Kopfschmerzen, Übelkeit, Benommenheit, Konzentrationsschwierigkeiten, Erbrechen, Schwindel und Koordinationsstörungen. Kommst du wieder an die frische Luft, verschwinden die Symptome ziemlich schnell. Personen mit mittlerer oder schwerer Kohlenmonoxidvergiftung leiden womöglich unter Beeinträchtigung des Urteilsvermögens, Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit, Krämpfe, Schmerzen in der Brust, Atemnot, niedrigen Blutdruck und fallen manchmal sogar ins Koma. Die Betroffenen können sich nicht selbständig bewegen, und sind auf erste Hilfe und Rettungsmaßnahmen angewiesen.