Heizkosten Winter 2023: Experten rechnen mit steigenden Gaspreisen
Autor: Agentur dpa, Dominik Jahn
, Montag, 02. Oktober 2023
Energiepreisbremsen laufen im Dezember 2023 aus. Auf Verbraucher könnten massive Preissprünge zukommen.
Der Winter 2022 war eine echte Zitterpartie – reicht das Gas für die Menschen in Deutschland zum Heizen? Im Juli 2023 wurde in Zuge der großen Sorge um ausreichend Kapazitäten eine Austauschpflicht für Öl- und Gasheizungen ab 2024 auf den Weg gebracht. Und wie sieht es im Winter 2023 denn nun aus? Sind die Gasspeicher gefüllt? Und fast noch wichtiger: Wie teuer wird Heizen für die Menschen?
Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) haben die Erdgasspeicher in Deutschland die Füllstandsmarke von 95 Prozent vorzeitig erreicht. Nach den Erfahrungen aus dem vergangenen Jahr wurde während der Gaskrise eine Verordnung eingeführt – die Speicher müssen demnach bis zum 1. November zu 95 Prozent gefüllt sein.
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Und die Preise für die Verbraucher? In der Krisenzeit holte die Bundesregierung eine als Doppel-Wumms bekannt gewordenen Maßnahme aus der Schublade. Kunden sollten entlastet werden. Doch aktuell wird um diese Hilfen gestritten, sehr zum Leidwesen der Bevölkerung. Denn: Wie die dpa schreibt, warnt die Energiebranche bereits vor „neuen Preissprüngen“.
Doppel-Wumms
Die SPD und Bundeskanzler Olaf Scholz erklärten den Doppel-Wumms im Jahr 2022 wie folgt: "Die SPD-geführte Bundesregierung von Bundeskanzler Olaf Scholz spannt angesichts der steigenden Energiepreise einen 200 Milliarden schweren „Abwehrschirm“, mit dem die Menschen und Unternehmen in Deutschland sicher durch den Winter kommen sollen. Neben der Strompreisbremse kommt die Gaspreisbremse. Es solle sich niemand Sorgen machen müssen, wenn er an den Herbst, den Winter und die Energierechnungen denkt".
Gegenüber der Presse-Agentur erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), dass aufgrund der geopolitischen Entwicklungen erhöhte Risiken bestehen würden: "Eine vorschnelle Rücknahme der Entlastungen könnte dazu führen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher mitten in der Heizsaison von neuen Preissprüngen getroffen werden."
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Für etwas Beruhigung will derweil das Wirtschaftsministerium sorgen. Am Donnerstag erklärte eine Sprecherin laut dpa: "Die Lage ist stabil". Dazu heißt es bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, dass Strom und Erdgas für Haushalte in den vergangenen zwölf Monaten im Durchschnitt deutlich günstiger geworden sind.