Alte Gasheizungen: Lohnt sich eine Neuanschaffung oder sollte ich lieber gleich eine Wärmepumpe kaufen?
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Dienstag, 21. Februar 2023
Das Ende der Gasheizung kommt nun doch nicht so schnell, wie angekündigt. Lohnt sich vor einem möglichen Verbot noch eine Neuanschaffung?
- Die Heizung der Zukunft: Das plant die Bundesregierung
- Werden reine Gasheizungen bald verboten?
- Alternativen zur Gasheizung: Die Wärmepumpe als Zukunftsmodell
- Was kostet eine neue Gasheizung im Vergleich zur Wärmepumpe?
- Und das ist der Haken: Wärmepumpen brauchen viel Energie
Die Bundesregierung hat ihre Ankündigung, Gasheizungen verbieten zu wollen, zurückgezogen. Ebenso bei der Pflicht eine Wärmepumpe anzuschaffen, fährt sie jetzt einen anderen Kurs. Wir erklären, womit du jetzt rechnen kannst.
Die Heizung der Zukunft: Das plant die Bundesregierung
Das ist die Lage: Deutschland verbraucht zu viel Gas. Abgesehen davon, dass diese fossile Energie aktuell teuer ist, es sind die benötigten Mengen, die nur schwer zu beschaffen sind. Jenseits der russischen Pipelines fehlt es an der nötigen Infrastruktur, um Flüssiggas (LNG) per Schiff nach Deutschland zu transportieren, hier anzulanden und ins Netz zu bringen. Schiffe, Häfen und Verknüpfungen zum Gasnetz sollen zwar im nächsten Jahr kommen, aber so preiswert, wie das russische Gas vor dem Ukrainekrieg war, wird es nicht mehr. Betroffen sind gleichermaßen Wirtschaft und private Gasverbraucher. Aktuell geht es darum, Gas einzusparen, um über den Winter zu kommen.
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Mittelfristig müssen Gasverbraucher überlegen, ob sie sich nicht von den fossilen Energieträgern verabschieden und auf regenerative umsteigen. Im privaten Sektor stehen deshalb die Gasheizungen selbst, die mit modernen Gasbrennwertkesseln arbeiten, zur Disposition. Bundeswirtschafts- und Klimaminister (BMWK) Robert Habeck (Grüne) würde sie allesamt am liebsten durch Wärmepumpen ersetzen.
Umgelegt ist bereits der Hebel bei der Förderung: Neue Gasthermen erhalten seit August 2022 keine Förderung mehr. Dafür Wärmepumpen oder Solarthermie um so mehr. Die Wärmepumpe wird maximal bis zu 40 Prozent gefördert, wenn du von einer Öl-Heizung oder einer mindestens 20 Jahre alten Gasheizung umsteigst und den Wärmepumpenbonus kassierst.
Werden reine Gasheizungen bald verboten?
Neue Gasheizungen sind ab 2024 verboten: Stimmt das? Nein. Jetzt heißt es: Ab 2024 sollen nur noch Heizungen zugelassen sein, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien arbeiten. Statt mit Gas zu heizen, ist es jetzt schon möglich, mit nachhaltigem Biomethan, grünem Wasserstoff oder anderen grünen Gasen die Anlage zu betreiben. Die Verwendung von Biomasse- und Stromdirektheizungen sowie der Anschluss an ein Fernwärmenetz sind zur Erreichung des Ziels möglich.
In einigen Bundesländern gilt diese Vorschrift bereits für erneuerbare Energien beim Heizungstausch oder nachträglichen Einbau neuer Heizungen. In Hamburg und Baden-Württemberg müssen Eigenheimbesitzer einen Anteil von mindestens 15 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs durch erneuerbare Energien abdecken. Ab dem 1. Juli 2022 sind Hausbesitzer in Schleswig-Holstein beim Heizungstausch oder nachträglichen Einbau dazu verpflichtet, mindestens 15 Prozent ihres jährlichen Wärmeenergiebedarfs durch Erneuerbare Energien abzudecken.