Mutige lassen Farben sprechen
Autor: PR-Redaktion
, Freitag, 16. Januar 2015
Interview mit Jens Wischmann über Farbgebung im Bad
Wer glaubt, dass das Bad zwingend in Weiß gehalten sein muss, sollte mal eintauchen in die möglichen Farbwelten. Mutige scheuen sich nicht davor, ihr Bad mit einer Badewanne in Pink als echten Hingucker zu präsentieren, weiß Jens Wischmann. Im Folgenden ein Interview mit dem Geschäftsführer der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft über Farbgebung im Bad.
Nach Ihrer Wahrnehmung: Gibt es das noch, das fensterlose Bad?
Jens Wischmann: Auf jeden Fall gibt es noch fensterlose Bäder. Denken Sie nur an die großen Altbauwohnblöcke in Städten wie Berlin, Hamburg, München oder auch Leipzig. Innenliegende Bäder ohne Tageslicht und maximal einer Öffnung in einen dunklen Lüftungsschacht sind dort häufig an der Tagesordnung.
Licht braucht es, damit Farbe und Gestaltung zur Geltung kommen.
Was tun, wenn wenig natürliches Licht zur Verfügung steht?
Auch bei wenig natürlichem Licht gilt: Zu grelles Einheitslicht für die Grundbeleuchtung vermeiden! Sie sollte eher etwas dunkler als zu hell gewählt werden; dazu Lichtquellen zum Dimmen, die einzelne, besonders schicke Sanitärobjekte oder Aktivzonen wie Badewanne oder Dusche akzentuieren. Weitere Tricks: Das Bad mit hellen, glänzenden Fliesen gestalten. Sie werfen ebenso wie glänzende Möbeloberflächen Licht zurück. Spiegelflächen bis unter die Decke und Spiegelschränke mit verschiedenen Lichtoptionen helfen ebenfalls, die Dunkelheit aus dem Bad zu vertreiben.
An Weiß kommt kein Bad vorbei. Würden Sie das vorbehaltlos unterschreiben?
Ich würde unterschreiben, dass bei Sanitärelementen wie Waschtischbecken, WC und Badewanne derzeit Weiß dominiert.
Im Bereich der Badmöbel oder aber Duschflächen sieht die Farbenwelt durchaus vielfältiger aus. Die "Erlebniswelt Bad" der Weltleitmesse "ISH", die vom 10. bis 14. März in Frankfurt am Main stattfindet, wird unter anderem auch zeigen, welche Tonarten im Bad künftig eine Rolle spielen werden.
Wer's lieber knallig mag, kann sich sein Bad aus vielen Farbtöpfen mischen - in der Theorie. Praktisch stößt man im Handel schnell an die Grenzen, oder?
Nein, ganz im Gegenteil. Nehmen Sie, wie gesagt, das Angebot bei Badmöbeln. Die Palette der aktuellen Trendfarben bei Schrankoberflächen reicht von dunklem Grau, Petrol, Blau sowie Grün über leuchtendes Orchidee und Nuancen in Violett bis hin zu Beige und Champagner.
Duschflächen glänzen durchaus sogar in Türkis oder zartem Rosé. Und wer will, kann aus seinem Bad einen wahrhaftigen Hingucker mit einer Badewanne in Pink machen. Die Berater in den Sanitärausstellungen halten entsprechende Muster und Farbübersichten bereit.
Welche Farbgebung würden Sie demjenigen empfehlen, der bei der Gestaltung seines Bades up to date sein möchte?
Die Frage nach der Farbgebung ist eigentlich eine Frage nach dem Mut zur Farbe. Weniger Mutigen rate ich zu eher gemäßigten Grau-, Creme- und Beigetönen. Sie schaffen eine beruhigende Atmosphäre mit klaren Linien. Angefangen von zurückhaltendem Stein-, Schiefer- und Braungrau über Beige und Karamell bis hin zu Anflügen von sattem Braun ist die Vielfalt dieser äußerst harmonischen Palette endlos und stets up to date. geb