Einkommensgrenze steigt: Mehr Familien erhalten Bauförderung
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Mittwoch, 25. Oktober 2023
Die Baukonjunktur liegt danieder. Helfen soll jetzt eine geliftete Bauförderung für Familien. Die Finanzierung ist neu, die Einkommensgrenzen sind es auch. Ob das Programm ankommt? Unklar.
- Familien, die bauen, sollen die Baukonjunktur retten
- Förderung bekommen nur neue Immobilien mit geringem "CO₂-Fußabdruck"
- Nach EH40 oder QNG bauen - eine teure Herausforderung
- Reicht eine Kreditsumme von 270.000 Euro?
- Kombination mit anderen Fördertöpfen ist nicht möglich
- Kritik kommt von der CDU
Ab sofort bekommen Familien für den Neubau oder den Erstkauf von selbstgenutztem und klimafreundlichem Wohneigentum mehr Unterstützung vom Staat. Das Programm "Wohneigentum für Familien" (WEF) mit der laufenden Nummer 300 wickelt die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ab. Wir erklären, mit welchen Konditionen du ab sofort rechnen kannst.
Familien, die bauen, sollen die Baukonjunktur retten
Auf dem Bau läuft es diesem Jahr alles andere als rund. Im ersten Halbjahr schrumpfte die Nachfrage nach privaten Baukrediten um fast 50 %, wie eine Auswertung der Analysefirma Barkow Consulting zeigt. Das sei die schlechteste Halbjahresbilanz seit fast 20 Jahren, vertraute die Firma der Deutschen Presse Agentur an. Die Branche steht wegen des rasanten Zinsanstiegs und hoher Baukosten unter Druck. Viele Unternehmen haben Aufträge verschoben oder storniert, Familien ihre Kaufpläne zurückgestellt. Das will die Bundesregierung ändern: Das nun überarbeitete WEF-Programm ist Teil des 14-Punkte-Maßnahmenpakets der Bundesregierung, das die Bau- und Wohnungswirtschaft in Deutschland stabilisieren soll.
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Die Bundesregierung will mit aller Macht die Baukonjunktur ankurbeln. Bereits im Juni 2023 legte sie das Förder-Programm "Wohneigentum für Familien (WEF)" auf. Aber die Initiative erwies sich als Flop: In den ersten zwei Monaten seien lediglich 104 Anträge eingereicht worden, erklärte Staatssekretär Rolf Bösinger aus dem Wohnungsbauministerium. Nur 99 seien bewilligt.
Bereits im August kündigte Bösinger deshalb an: "Wir werden uns deshalb zeitnah mit der KfW zusammensetzen, um konkrete Veränderungen an den Programmbedingungen vorzunehmen und das Programm somit attraktiver zu gestalten. Denn unser Ziel ist klar: Wir wollen möglichst viele Familien bei der Bildung von Wohneigentum unterstützen." Seit dem 16. Oktober gelten die neuen Konditionen.
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Nur neu gebaute Häuser kommen in die Förderung, bei denen der "CO₂-Fußabdruck" über den gesamten Lebenszyklus gering ist. Insgesamt stellt der Bund für das laufende Jahr 350 Millionen Euro zur Verfügung. Im Kern geht es beim Förderprogramm um zinsverbilligte Kredite. Die neuen Zinskonditionen: Der effektive Jahreszins für einen Kredit mit 35 Jahren Laufzeit und zehn Jahren Zinsbindung liegt zum Start der neuen Förderbedingungen bei 0,61 %.
Als das Programm im Juni startete, lag der entsprechende Zinssatz noch bei 1,25 %, also doppelt so hoch. Auch für kürzere Laufzeiten sinken die Zinssätze. So beträgt der effektive Jahreszins für einen Kredit mit zehn Jahren Laufzeit und gleich lange Zinsbindung nur noch 0,01 %.