Sturm, Starkregen, Gewitter: Was machen Vögel bei Extremwetter?
Autor: Susy Bergmann
Deutschland, Freitag, 28. Oktober 2022
Wetterexperten und Meteorologen erwarten, dass auch wir in Deutschland immer häufiger mit starken Stürmen rechnen müssen. Wir Menschen suchen Schutz in unseren Häusern. Doch was tun Tiere?
- Verschiedene Vogel-Arten haben unterschiedliche Strategien
- Das große Aufräumen nach dem Sturm
- Vögel spüren Unwetter lange im Voraus
- Hilfe bei verletzten Tieren
Die meisten Wildtiere suchen, genau wie wir Menschen, Schutz vor Unwettern. Sie verkriechen sich in einem geschützten Unterschlupf. So machen es auch die Vögel. Dabei haben verschiedene Arten unterschiedliche Strategien.
Die Taktiken der Vögel
- Singvögel hören auf zu singen und verstecken sich im dichten Geäst von Bäumen und Büschen. In Siedlungen auch oft in Nischen von Gebäuden. Durch Aufplustern ihres Gefieders können sie sich dabei wärmen. Höhlenbrüter, wie Meisen oder Sperlinge, verkriechen sich in Baum-Höhlen oder Nistkästen. Falls du einen Garten hast: Durch eine naturnahe Gestaltung mit Büschen, Gehölzen oder Bäumen als Unterschlupf, kannst du diesen Vögeln helfen. Wenn du Nistkästen aufhängst, kontrolliere gelegentlich, ob sie noch sicher hängen.
- Wasservögel verstecken sich bei Unwettern am Ufer, in Buchten, Höhlen oder Überhängen. Sie sind zwar durch ihr wasserabweisendes Gefieder vor Regen geschützt, doch nicht ganz so gut vor stürmischen Böen.
- Möwen, Gänse und Watvögel haben ein sehr warmes Federkleid, das sie auch vor Wind gut schützt. Sie setzten sich bei Sturm einfach dicht aneinander und warten ab, bis das Wetter wieder besser ist.
- Greifvögel wie Bussarde oder Milane bleiben bei Stürmen auch einfach auf ihren erhöhten Stammplätzen (Sitzwarten) sitzen. Als Einzelgänger rücken sie allerdings nicht mit Artgenossen zusammen.
Zugvögel: Vom Winde verweht
Auch Zugvögel müssen, wenn das Wetter zu schlecht ist, eine Pause einlegen. Und sie können gelegentlich vom Wind verweht werden. So kannst du manchmal Vogelarten in Regionen beobachten, wo sie sonst nicht heimisch sind.
Es kommt vor, dass Zugvögel ihre Route ändern, um ungünstiger Witterung aus dem Weg zu gehen. Auch ein sogenannter Umkehrzug ist möglich, erklärt der Landesbund für Vogelschutz e.V. Dann fliegen die Tiere wieder zurück in den Süden.
Durch solche wetterbedingten Störungen verlieren die Vögel allerdings viel Energie und Zeit, die sie für die Fortpflanzung bräuchten.
Und nach dem Sturm?
Wenn das Unwetter vorbei ist, verhalten sich die Vögel, wie wir auch: sie räumen auf. Ist ihr Nest kaputt, wird es repariert oder ein neues gebaut. Sollte die Brut aus dem Nest gefallen sein, legen die Vögel eine Ersatz-Brut an.