Sonnenstürme: Entstehung und Auswirkungen auf unsere Technologie
Autor: Werner Diefenthal
Deutschland, Freitag, 01. Dezember 2023
Für die Erde ist ein Sonnensturm grundsätzlich nicht gefährlich. Doch es kann auf Technologien durchaus Auswirkungen haben.
- Wie entsteht ein Sonnensturm?
- Was bedeutet er für Technologie im Weltraum?
- Gefährdet er auch die Technik auf der Erde?
Die Sonne sendet ständig Strahlung und auch Teilchen in den Weltraum. Dabei entsteht auch der Sonnenwind. Doch bei einem stärkeren Ausbruch, einer Eruption, entstehen dabei Sonnenstürme. Was bedeutet das für die Menschen und die Technologie? Kann ein solcher Sonnensturm uns vielleicht in die Steinzeit befördern?
Wie entsteht ein Sonnensturm? Mögliche Folgen für die Erde
Die Sonne sendet einen stetigen Teilchenstrom in Richtung Erde. Dieser wird allgemein als Sonnenwind bezeichnet. Durch die Vorgänge im Inneren der Sonne wird Masse verbrannt, die sich löst und durch das Weltall driftet. Es kommt allerdings auch vor, dass ein plötzlicher Ausbruch eine große Menge an Masse von der Sonne wegschleudert, dies wird als Eruption bezeichnet.
Die Folgeerscheinung ist der Sonnensturm. Bei diesem Ausbruch werden hochenergetische Teilchen herausgeschleudert, in der Hauptsache Protonen. Diese Teilchen bewegen sich mit etwa 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit durch das All, sie können also nach einem Ausbruch in etwa einer Stunde die Erde erreichen.
Der damit einhergehende Röntgenblitz bewegt sich allerdings mit Lichtgeschwindigkeit fort, er benötigt nur acht Minuten, bis er auf die Erde trifft. Die Plasmawolke, auch Koronaler Massenausstoß genannt, besteht aus geladenen Teilchen: Elektronen, Protonen und weiteren Atomkernen.
Sonnenstürme haben einen Rhythmus
Diese Wolke ist relativ langsam, mit etwa 1000 Kilometern pro Sekunde und trifft damit etwa nach zwei Tagen auf der Erde ein. Und diese Plasmawolke ist für die Auswirkungen, die man hier beobachten kann, verantwortlich. Die Häufigkeit von Sonnenstürmen hat mit der Aktivität der Sonne zu tun. Hier gibt es laut Wissenschaft einen Zyklus, in dem alle elf Jahre mit vermehrten koronalen Massenauswürfen und damit Sonnenstürmen zu rechnen ist. Der letzte Höhepunkt begann im Jahr 2012 und endete 2013, also ist rein theoretisch ab 2023 mit einem erneuten Anstieg der Aktivität zu rechnen.
Die Erde ist durch ihr Magnetfeld und die Atmosphäre weitgehend vor Sonnenstürmen geschützt. In einer Höhe von etwa 70.000 Kilometern werden die auftreffenden Plasmateilchen um die Erde herumgeführt. In Gegenden, wo das Magnetfeld etwas schwächer ist, wie beispielsweise in den Polargebieten, ist dieser Schutz etwas schwächer. Trifft die Plasmawolke auf das irdische Magnetfeld, wird dieses verformt. Dadurch werden elektrische Spannungen in der Atmosphäre induziert.