Kuriose Studie - wenn der Geruch der Hände dein Geschlecht verrät
Autor: Patricia Schlösser-Christ
Florida, Donnerstag, 10. August 2023
Ein Forscherteam aus Florida kommt auf Trefferquote von 97 Prozent. Studie ist auch für Polizei interessant.
- Methode von Forschern entwickelt
- Aufklärung von Kriminalfällen möglich
- Geruch eines Menschen so individuell wie sein Fingerabdruck
Ein Forscherteam aus Florida behauptet, am Geruch der Hände das Geschlecht eines Menschen bestimmen zu können. Gibt es also geschlechtsspezifische Gemeinsamkeiten? Riechen alle Frauenhände gleich und erkennbar anders als Männerhände? Lässt sich das biologische Geschlecht tatsächlich am Geruch erkennen? Eine steile These. Wir verraten dir, was dran ist.
Trefferquote von fast 97 Prozent
Der Geruch eines Menschen ist individuell. Fast wie sein Fingerabdruck. Laut einem US-Forscherteam gibt es jedoch geschlechtsspezifische Gemeinsamkeiten. Das soll heißen: Frauen und Männer verfügen jeweils über bestimmte Kombinationen flüchtiger Duftstoffe, die sie als Frau bzw. Mann identifizieren. Der Geruch verrät demnach, ob es sich bei einer Person um eine Frau oder einen Mann handelt. Für die Studie verglichen Wissenschaftler*innen der Florida International University die Geruchsprofile von 60 Probanden (30 Frauen und 30 Männer). Sie versuchten, geschlechtsspezifische Gemeinsamkeiten beim Geruch der Hände zu evaluieren. Hierzu analysierte das Forscherteam die Zusammensetzung der Handflächengerüche der einzelnen Versuchspersonen.
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Der Handflächengeruch eines Menschen besteht aus einer Reihe von flüchtigen Duftstoffen unterschiedlicher organischer Verbindungen wie Säuren, Alkoholen und Aldehyden. Der Anteil dieser verschiedenen chemischen Substanzen ist bei jedem Menschen etwas anders. Jeder Mensch verfügt also über eine individuelle Duftmischung. Dennoch konnten die Forscher*innen mithilfe computergestützter statistischer Analysen gemeinsame Muster und Merkmale erkennen, die einen Rückschluss auf das jeweilige Geschlecht zulassen.
Am Ende des Experiments gelang es dem Forscherteam, mit einer Trefferquote von fast 97 Prozent anhand der flüchtigen Duftstoffe herauszufinden, ob es sich um Frauen- oder Männerhände handelte. Sie konnten 29 der 30 Frauen und 29 der 30 Männer anhand des Handgeruchs dem richtigen Geschlecht zuordnen.
Technik möglicher Meilenstein für die Forensik
Für die Forensik könnte die Erkenntnis der Wissenschaftler*innen von großer Bedeutung sein. Bei Straftaten könnte künftig anhand von Geruchsproben vom Tatort das Geschlecht des Täters oder der Täterin ermittelt werden. Bislang liefern vor allem Fingerabdrücke oder DNA-Spuren in Form von Hautschüppchen oder einzelnen Haaren verlässliche Hinweise auf die Täter. Eine Geruchsanalyse am Tatort könnte ebenfalls zur Täterüberführung beitragen.
Bis die Kriminologie von der Technik profitieren kann, muss die Methode jedoch verfeinert werden. Gelingt dies, könnte sich die Entdeckung des US-Forscherteams als ein Meilenstein für die Forensik erweisen. Denn nicht immer lassen Täter*innen bei einem Verbrechen Beweise wie Fingerabdrücke oder DNA-Spuren zurück. Dann könnte die Analyse flüchtiger Duftstoffe wertvolle Hinweise auf den oder die Tatverdächtige*n liefern. In Kombination mit weiteren Methoden, die das Alter und die Abstammung des Täters anhand seines Geruchs offenbaren, ließe sich durch die Geruchsanalyse ein gutes Bild vom Täter oder der Täterin erstellen.