Klimawandel: Das sind die Auswirkung grünerer Städte
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Montag, 10. Oktober 2022
Sommerliche Hitze ist in der Großstadt oft noch viel intensiver. Wie sich grüne Städte auswirken können und welche Bedeutung dies für den Klimawandel hat, untersuchte ein Forschungsteam.
- Studie zum Effekt grüner Städte
- Was ist der Wärmeinseleffekt?
- Die Datenanalyse
- Städte weltweit: Was wird gemacht?
- Fazit
Lebst du in einer Großstadt und bist an einem heißen Sommertag schon einmal durch einen Park dort gelaufen, wirst du gemerkt haben, dass Bäume eine stark kühlende Wirkung haben. Dieses Phänomen haben Forscher*innen mit dem Fokus darauf, was dies für die Umwelt zu bedeuten hat, untersucht.
Städte in Deutschland: Grundsätze der Studie
In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Städten. Insgesamt sind es dem Stand vom ersten März 2022 zufolge ganze 2055 Städte. Bayern ist Spitzenreiter mit 317 Städten und Gemeinden. Doch wer in einer größeren Stadt lebt, weiß, dass Asphalt und Beton Wärme stark reflektieren. Demzufolge kann die Hitze bei hohem Temperaturen schnell unerträglich werden.
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Genauso wirst du sicher auch schon einmal bemerkt haben, dass es sich unter den Bäumen eines städtischen Parks bereits um einige Grad kühler anfühlt. In der Hitze werden die Parks geradezu zu einer Klimaoase. Dass sich die Bäume tatsächlich positiv auf das Klima auswirken, wurde nun auch wissenschaftlich bestätigt.
Eine internationale Forschungsgruppe hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und die Ergebnisse im September 2022 im Fachmagazin "Nature Earth & Environment" veröffentlicht. Das zentrale Ergebnis der Forschung: Werden Städte mehr begrünt, können etwa 0,13 Grad der Oberflächenerwärmung pro Jahrzehnt in den Städten ausgeglichen werden.
Gründe für die Erwärmung in Städten und ein Datenvergleich
Das Phänomen, dass städtische Gebiete sich stärker erwärmen, ist auf den sogenannten Wärmeinseleffekt zurückzuführen. Dies bedeutet, dass im Vergleich zu ländlicheren Regionen in Städten bodennah deutlich höhere Lufttemperaturen gemessen werden können. Wie intensiv dieser Effekt ist, hängt vor allem von der Größe der Stadt, ihrer Struktur und den weiteren allgemeinen klimatischen Gegebenheiten, wie der Klimazone oder der Wetterlage, ab. Überdies kann vermutet werden, dass dieser Wärmeeffekt sich zukünftig durch den Klimawandel und das Bevölkerungswachstum der Städte verstärkt.
Insgesamt analysierte das Forschungsteam zwischen 2002 und 2021 Satellitentemperaturdaten für mehr als 2000 Stadtzentren weltweit. Die erfassten Daten wurden im Anschluss mit den in ländlichen Räumen gemessenen Oberflächentemperaturen verglichen. In die Messung einbezogen wurden auch sogenannte Megastädte wie Phoenix, London, São Paulo oder Peking.