Rätsel um Beteigeuze: Warum ist der Weltraumriese nicht explodiert?
Autor: Redaktion
Paris, Montag, 12. Juli 2021
Der Stern Beteigeuze wurde immer dunkler. Lange Zeit konnten sich Wissenschaftler nicht erklären, warum der Riesenstern in der Vergangenheit so viel Strahlkraft verloren hatte. Mittels neuen Datensätzen konnten Astronomen nun feststellen, was es mit dem geheimnisvollen Stern auf sich hat.
- Lange hieß es, der Weltraumriese Beteigeuze würde explodieren
- Grund dafür war sein starker Helligkeitsverlust in der Vergangenheit
- Forscher haben nun das Rätsel um den Beteigeuze gelüftet
Der Riesenstern Beteigeuze beschäftigt Wissenschaftler auf der ganzen Welt schon lange. Der Himmelskörper ist Teil des Sternbild Orion und besitzt eine Masse die etwa 900-mal größer ist als die unserer Sonne. Erst kürzlich stand der Stern unter dem Verdacht, zu explodieren. Grund dafür war sein großer Verlust an Strahlkraft im Winter 2019. Das Erwartete erfüllte sich bisher jedoch nicht. Nun haben Forscher den wahren Grund für die Verdunklung von Beteigeuze herausgefunden.
Rätsel um Beteigeuze: Wann kommt es zur Supernova des Riesensterns?
Astronomen rätselten über die außergewöhnliche Schwächeperiode des Roten Riesen Beteigeuze Ende 2019. Damals war der Helligkeitsabfall nicht erklärbar. Damals hielten Forscher eine Supernova für möglich. Damit wäre es die erste Sternenexplosion in unsere Milchstraße seit 1604. Seitdem mussten Astronomen auf andere Milchstraßen blicken.
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Zunächst wurde die Annahme einer Supernova sogar gefestigt: Forscher konnten Gravitationswellen messen, die auf einen unerwarteten Ausbruch hinweisen sollten. Diese entpuppten sich später jedoch als "falscher Alarm". Seltsamerweise nahm die Verdunklung von Beteigeuze auch 2020 zunächst weiter zu. Astronomen blieben sich jedoch unsicher, was der Helligkeitsverlust wirklich zu bedeuten hätte.
Und das Rätseln ging weiter: Mittels Infrarot-Aufnahmen konnte der Planet noch genauer untersucht werden. Dadurch wurden im Februar vergangenen Jahres enorme Staubwolken im Umfeld des Riesensterns sichtbar. "Natürlich ist unser Wissen über die Roten Überriesen unvollständig, und dies ist noch Gegenstand intensiver Forschung, sodass es noch zu Überraschungen kommen kann", beschrieb damals Miguel Montragès, führender Astronom der Universität Leuven, die Situation.
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Der deutschlandweit bekannte Physiker und Weltraumexperte Harald Lesch erklärte, dass Beteigeuze in "naher Zukunft" auf jeden Fall explodieren wird. Dabei ist allerdings wichtig, dass Lesch mit "nah" einen Zeitplan aus astronomischer Perspektive meint. Die Rede ist von möglicherweise mehreren Tausend Jahren.