Das Phänomen gibt es auch in Norwegen und Island. Hier ist es als "Hexenhaar" bekannt. In größeren Mengen kann man zudem an anderen Lavaseen wie am Erta Alé in Äthiopien oder am Masaya in Nicaragua entdecken.
Phänomen 3: Halos
Mit dem Halo wird eine runde Lichterscheinung am Himmel bezeichnet. Der bunte oder helle Lichtkreis leuchtet in der Regel um die Sonne auf.
Damit Halos entstehen können, ist eine spezielle Zusammensetzung von Eiskristallen in den Wolken erforderlich. Durch Spiegelung und Brechung von Licht an den in der Luft schwebenden Eiskristallen entsteht dann der Halo.
Je nachdem, wie groß die Eiskristalle sind, wie sie orientiert sind und in welchem Winkel das Sonnenlicht auf sie trifft, können auch andere optische Erscheinungen wie Ringe, Bögen, Flecken oder Säulen entstehen.
Phänomen 4: Büßereis
Kleine Eisspitzen, die sich in großen Höhen bilden, werden auch Büßereis genannt. Du kannst sie vor allem in Hochgebirgen der Tropen und Subtropen finden.
Büßereis entsteht dann, wenn das Sonnenlicht das Eis direkt in Wasserdampf verwandelt. Zunächst verdampfen die Sonnenstrahlen kleine Vertiefungen auf der Schneeoberfläche. Da an diesem Boden mehr reflektiertes Licht auftrifft als anderswo, vertiefen sie sich schneller als die höher gelegenen Ränder.
Die Schnee- und Eispyramiden können bis zu 6 Meter hoch sein.
Phänomen 5: Die Blutfälle
Die Blutfälle, auch Blood-Falls genannt, finden sich in der Antarktis. An der Stirnseite des Taylor-Gletschers am McMurdo-Sund finden sich die riesigen, braunroten Verfärbungen.
Der Grund für die ungewöhnliche Verfärbung des Wassers ist sein hoher Eisengehalt. Sobald das Wasser an die Luft gelangt, oxidiert das gelöste Eisen. Die braunrote Farbe des Untergrunds entsteht. Die Quelle reicherte sich über etwa 1,5 Millionen Jahre nicht nur mit Eisen aus dem felsigen Untergrund an, sondern auch mit Salz.
Für Forscher*innen sind die Blood-Falls noch aus einem anderen Grund sehr interessant: In den ersten Proben, die direkt aus dem Salzsee unter dem Eis genommen wurden, konnten Bakterien nachgewiesen werden. Diese scheinen zum Teil bereits mit den heutigen Meeresmikroben verwandt zu sein.
Phänomen 6: Wüstenrosen
Bei der Wüstenrose oder auch Sandrose handelt es sich um eine rosenformartige Formation von Gips. Das Material kann an trockenen, sandigen Orten entstehen, die gelegentlich überschwemmt werden.
Die Gipskristalle können sich durch den ständigen Wechsel zwischen nass und trocken ideal zwischen den Sandkörnern bilden. Zusammen mit dem Sand wird die charakteristische, blattförmige Struktur ausgebildet.
Sandrosen können bis zu mehrere Meter groß werden. Oft sind die Kristalloberflächen der Sandrose mit einer feinen Schicht aus Sandkörnern bedeckt; es können aber auch Sandkörner eingeschlossen sein.
Phänomen 7: Regenbogen-Eukalyptus
Der Regenbogen-Eukalyptus wird auch Regenbogengummi genannt. Dem wahrscheinlich buntesten Baum auf der Welt kannst du unter anderem in den Philippinen und Indonesien begegnen.
Sein gestreiftes Aussehen erhält der Baum dadurch, dass sich seine Rinde im Laufe des Alters verfärbt und abblättert. Farblich zeichnet sich die jüngste Rinde durch ein leuchtendes Grün aus, da sie viel Chlorophyll enthält. Anschließend verfärbt sie sich erst violett, dann rot und schließlich braun. Der Grund für die Verfärbung: Die Rinde verliert mit der Zeit Chlorophyll und nimmt Tannine auf.
Der Regenbogenbaum kann jedes Jahr bis zu vier Meter in die Höhe schießen. Seine maximale Wuchshöhe beträgt 60 bis 80 Meter. Eukalypten dienen vorwiegend der Holzgewinnung, jedoch kann auch Eukalyptusöl aus den Blättern und Zweigen gewonnen werden.
Phänomen 8: Leuchtend roter Natronsee
Bis zu 140 ° Celsius heiß kann er werden: der Natronsee in Tansania. Nahe dem See ist ein Vulkan gelegen, wodurch er eine ähnliche Alkalinität wie reines Ammoniak hat.
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass der Natronsee fast unbewohnt ist. Die einzigen Bewohner sind die kleinen Flamingos, ein besonders widerständiger Fisch und Mikroben. Letztere sorgen dafür, dass der See rot aussieht.
Tiere, die im See sterben, sehen am Ende aus, als seien sie zu Stein geworden. Sie sind dann von einer Schicht mit Backpulver und ähnlichen Chemikalien überzogen.
Phänomen 9: Perlmuttwolken
Perlmuttwolken bilden sich sehr hoch in der Atmosphäre, wo die Luft besonders kalt und trocken ist. Für ihre Entstehung benötigen die Wolken eine Temperatur von mindestens -78 °C. In der Regel kannst du die besonderen Wolken nur in der Nähe der Pole sehen.
Der bunte Glanz der Wolken kommt daher, dass die untergehende Sonne tiefer im Himmel steht als die Wolken selbst. Dies wiederum führt dazu, dass sie die Sonnenstrahlen zurück zur Erde reflektieren.
Zwar sind die Perlmuttwolken sehr schön anzusehen, jedoch zerstören sie auch das Ozon. Letzteres schützt uns vor den gefährlichen Strahlen der Sonne.
Phänomen 10: Starenschwarm oder schwarze Sonne
Einen Star hast du bestimmt schon einmal gesehen. Versammeln sich Hunderte oder Tausende von ihnen, kann der Anblick zu einem wahren Spektakel werden: Die Vögel vollführen eine Art Tanz, der als "Murmuration" bezeichnet wird. Umgangssprachlich nennt man dies auch die "schwarze Sonne".
Starenschwärme können sowohl in den USA als auch in Europa und England beobachtet werden. Die Choreografie basiert nach dem simplen Prinzip: "Folge deinem Nachbarn".
Bereits im frühen Sommer kannst du erste Trupps aus Jungvögeln und unverpaarten Staren beobachten. Rückt der Herbst näher, werden die Schwärme zunehmend größer. Ziel des Schwarms ist es, die Stare vor anderen Angreifern aus der Luft zu schützen.
Fazit
Die Natur hält eine Menge an beeindruckenden Phänomenen für uns bereit. Einige davon hast du vielleicht auch schon einmal beobachten können. Bietet sich dir die Möglichkeit, eines davon in nächster Nähe zu sehen, solltest du diese unbedingt nutzen.