Corona: Wer bezahlt eigentlich den PCR Test?
Autor: Klaus Heimann
, Mittwoch, 19. Januar 2022
Ein negativer PCR-Tests ist der ‚Befreier‘, um aus der Quarantäne schnellstmöglich herauszukommen. Weil die aber deutlich teurer (Kosten zwischen 60 und 200 Euro) sind als Selbsttests, ist die Frage, wer bezahlt eigentlich den PCR-Test?
- Rapide steigende Nachfrage nach PCR-Tests
- Was kostet ein PCR-Test?
- Die Krankenkasse zahlt, wenn...
- "Infektionsschutz darf keine Frage des Einkommens sein"
- Mit den Ressourcen effizient umgehen
Es gibt einen großen Run auf die Corona-Testzentren, ganz besonders in den Metropolstädten. Viele wollen Sicherheit und deshalb einen PCR-Test. Oft zahlt die Krankenkasse, andere müssen tief in die eigene Tasche greifen. Dabei ist die Schallgrenze bei den Laboren bald erreicht.
Steigende Nachfrage nach PCR-Tests
Die Nachfrage nach kostenfreien PCR-Tests hat beispielsweise in Berlin (einer der Hotspots) in den letzten Tagen massiv zugenommen. "Dem Senat ist bewusst, dass es derzeit zu langen Schlangen und Wartezeiten vor den senatseigenen Testzentren kommt", sagte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung.
Vor dem Testzentrum in Berlin-Neukölln bilden sich immer wieder 200 Meter langen Schlangen. Eine Mitarbeiterin des Testzentrums schätzte die Wartezeit für einen PCR-Test auf mindestens zwei Stunden. "Das ist kein guter Zustand", sagte die Sprecherin. Das Personal reicht nicht ansatzweise aus, um den Bedarf an Schnelltests und an PCR-Tests zu decken", sagte ein Sprecher der Bezirksverwaltung Neukölln. Auch in anderen großen Städten ist die Lage angespannt. Nach dem jüngsten Beschluss der Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung ist klar, dass ein negativer PCR-Test der ‚Befreier‘ ist, um aus der Quarantäne schnellstmöglich herauszukommen (Stichwort Freitestung). Insgesamt beträgt die Kapazität der Labore demnach 2,4 Millionen Tests pro Woche. Aktuelle Schätzungen gehen aktuell die Nachfrage bei knapp zwei Millionen, Tendenz steigend.
Einer der großen Anbieter von PCR-Tests ist Bioscientia - Institut für Medizinische Diagnostik - mit mehr als 2.500 Mitarbeiter an 19 Standorten. Unternehmenssprecher Hendrik Borucki blickt voller Sorgen auf die kommenden Wochen: "Verglichen mit vor einem Jahr haben wir unsere Testkapazitäten verdoppelt. Doch wenn man wie gerade England trotz Omikron auf fast alle Maßnahmen verzichtet, kommt jede Kapazität an ihre Grenzen", sagte Borucki ZDFheute.
Was kostet ein PCR-Test?
Die Kosten für einen PCR-Test sind nicht einheitlich und schwanken. Üblicherweise liegen sie zwischen 40 und 200 Euro.
Die Höhe des Preises hängt davon ab, wie schnell das Testergebnis vorliegen soll. Wer also einen Tag vor dem Winterurlaub einen PCR-Test macht und schnell ein Ergebnis braucht, muss tiefer in die Tasche greifen.