Diese Kerzen brennen am längsten: Worauf du beim Kauf von Teelicht und Co. achten solltest
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Montag, 12. Dezember 2022
Besonders in der kalten Jahreszeit sorgen Kerzen für eine gemütliche Stimmung. Welche Kerzen am längsten brennen, ist bei der Auswahl des Deko-Artikels gut zu wissen.
- Beliebtheit von Kerzen
- Verschiedene Herstellungsverfahren
- Welche Rolle spielt das Material der Kerze?
- Fazit
Egal ob Teelicht, Duft- oder Stabkerze: Auf dem Markt findest du eine Vielzahl an verschiedenen Kerzenarten. Dabei spielt die Brenndauer bei der Entscheidung für eine Kerze eine wichtige Rolle. Wir verraten dir, welche Kerzen am längsten brennen und woran dies liegt.
Die Brenndauer von Kerzen: Das solltest du beachten
Für das Jahr 2022 wird der Umsatz im Teilbereich der Kerzen auf etwa 380 Millionen Euro geschätzt. Umgerechnet auf die Bevölkerungszahl kauft also jede*r für rund 4,55 Euro Kerzen. Diese werden besonders in der Weihnachtszeit gerne gekauft, da sie wärmen und eine besinnliche Stimmung verbreiten. Die verschiedenen Kerzenarten unterscheiden sich dabei nicht nur in Farbe und Form, sondern auch in ihrer Brenndauer.
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Bei der Brenndauer kommt es maßgeblich auf das Material und die Herstellungsart der Kerze an. So können Kerzen beispielsweise gepresst, gegossen oder gezogen werden. Sehr günstige Kerzen, die qualitativ in der Regel auch eher minderwertig ist, werden meist in einem sogenannten Pulverpressverfahren aus Paraffin-Granulat hergestellt. Die Brenndauer dieser Kerzen ist nur gering. Pro Stunde verbraucht eine Paraffinkerze durchschnittlich etwa 7 bis 8 Gramm. Hast du eine Kerze von 250 Gramm, brennt diese ungefähr 33 Stunden lang.
Bei dem Gießverfahren wird in der Regel Wachs verwendet, welches zunächst erwärmt und im Anschluss mit dem Docht in die gewünschte Form gegossen wird. Am häufigsten werden hierfür Stearin oder Bienenwachs verwendet. Das Herstellungsverfahren macht die Kerzen zwar schwerer, lässt sie aber auch länger brennen als jene aus dem Pressverfahren: Pro Stunde werden etwa 6 bis 7 Gramm Stearin verbraucht, bei Bienenwachs liegt der Verbrauch noch niedriger. Das dritte Herstellungsverfahren ist das sogenannte Ziehen von Kerzen. Dieses ist zugleich das teuerste und effektivste Verfahren. Kerzen, die im Wachsbad gezogen wurden, brennen am längsten und am gleichmäßigsten. Wie lange eine Kerze final tatsächlich brennt, hängt zusätzlich von dem Durchmesser, der Höhe, dem Gewicht, der Raumtemperatur und den Luftzugverhältnissen ab. Mithilfe eines Online-Rechners für Kerzen kannst du eine ungefähre Brenndauer berechnen; diese ist abhängig von Länge, Durchmesser, Gewicht und Material der Kerze.
Einen Blick auf das Kerzenmaterial
Am häufigsten werden Kerzen in Deutschland aus Paraffin hergestellt. Dieses wird aus Mineralöl gewonnen, dessen Ökobilanz eher schlecht ist. Kerzen aus Paraffin brennen im Vergleich sehr schnell ab und rußen stärker als andere Kerzen. Am zweithäufigsten kommt Stearin zum Einsatz, welches aus pflanzlichen oder tierischen Fetten und Ölen hergestellt wird. Stearinkerzen halten ihre Form stabil und brennen im Vergleich zu den Paraffinkerzen langsamer ab. Aber auch hier ist zu Bedenken: Wird die Kerze aus Palmöl hergestellt, ist dies eher kritisch zu beurteilen. Ölpalmen finden sich vorwiegend in den Tropen. Hier werden für den großflächigen Anbau teilweise der Regenwald gerodet. Frei von Palmöl ist Stearin aus Oliven- oder Kokosöl sowie jenes, das aus Schlachtabfällen gewonnen wurde.
Hier findest du eine Auswahl an verschiedenen Bienenwachs-Kerzen - jetzt ansehenAuf dem Markt kannst du überdies vegane Kerzen aus Raps- oder Sojaöl finden. Diese sind hochwertiger als Paraffinkerzen und brennen ebenfalls fast ganz ohne Ruß ab. Am langlebigsten sind Kerzen aus Bienenwachs. Der Rohstoff ist der natürlichste, aber auch der teuerste. Hier muss immer auch bedacht werden, dass die Reserven an Bienenwachs endlich sind. Ein Bienenvolk muss ein ganzes Jahr lang für nur ein Kilo Wachs arbeiten.