Verbraucherschutz 2025: Risiken beim Online-Shopping wachsen
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Sonntag, 16. November 2025
Online-Shopping ist im Trend. Viele machen aber schlechte Erfahrungen und werden zu Betrugsopfern. Die Verbraucherschützer wollen das jetzt ändern.
- Spielerische Interaktionen im Online-Handel
- Welche Probleme gibt es beim Online-Shopping?
- Mit welchen Tricks arbeiten Fakeshops?
- Warum sind die Cookie-Banner das Einfallstor?
Irreführende Werbung, versteckte Kosten und Fakeshops machen den Einkauf zur digitalen Stolperstrecke. Viele Online-Kunden fürchten Betrügereien oder machen schlechte Erfahrungen. Online-Shopping ist für die meisten Menschen längst Alltag, gerade jetzt im nahenden Weihnachtstrubel. Doch immer mehr fühlen sich alleingelassen und nicht ausreichend geschützt. Das zeigt der Verbraucherreport 2025 des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv).
Spielerische Interaktionen im Online-Handel
Ramona Pop, Vorständin der Verbraucherzentrale Bundesverbands in Berlin, kennt sie, die Tricks der Online-Händler. Beispielsweise virtuelle Überraschungseier, die der Nutzer öffnen kann – herauskommt ein Rabatt. Oder Glücksräder, an denen du virtuell drehen kannst.
Die spielerischen Interaktionen sollen Internetkäufer dazu bringen, möglichst lange auf der Website eines Shops zu bleiben und viel einzukaufen. "Am Ende fällt einem dann vielleicht gar nicht mehr auf, dass man einen Rabatt für Blusen gewonnen und eine Bluse gekauft hat, obwohl man eigentlich eine Hose wollte", so Ramona Pop im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).
Neben den spielerischen Aktionen der Online-Händler gibt es noch andere manipulative Techniken. Beliebt sind Countdowns, bei denen die Zeit für einen bestimmten Rabatt abläuft. Oder über künstliche Verknappung – die Shops simulieren, dass es nur noch sehr wenige Artikel in einer bestimmten Größe gibt und du als Kunde schnell zuschlagen musst. "Das setzt die Nutzer unter Stress. Sie haben Sorge, etwas zu verpassen und werden dazu verleitet, mehr Geld auszugeben, als sie eigentlich wollten."
Welche Probleme gibt es beim Online-Shopping?
Diese Praktiken verunsichern die Kunden, das zeigt der Verbraucherreport 2025. Für den Verbraucherreport 2025 wurden 1.503 Personen vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv) befragt. Laut den Ergebnissen des Verbraucherreports fürchten sich knapp zwei Drittel der Deutschen (65 %) vor irreführender Werbung oder versteckten Kosten beim Online-Einkauf. Viele fühlen sich eher "schlecht" oder "gar nicht" geschützt. 64 % sehen Defizite beim Schutz persönlicher Daten, 60 % befürchten Betrug durch unseriöse Anbieter.
In den vergangenen zwei Jahren hatte eine deutliche Mehrheit, nämlich 78 % der Online-Käufer, Probleme beim Einkaufen im Internet.