Milka: Verbraucherschützer klagen gegen weniger Inhalt
Autor: Stefan Lutter, Agentur dpa
Hamburg, Freitag, 03. Oktober 2025
Milka in der Kritik: Verbraucherschützer werfen dem Hersteller Mondelez vor, Verbraucher mit geschrumpften Schokoladentafeln zu täuschen.
Hast du dich auch schon mal gefragt, warum deine Lieblingsschokolade plötzlich schneller leer ist? Willkommen in der Welt der Shrinkflation – einem Trick, der uns weniger Inhalt zum gleichen Preis verkauft. Besonders hart kritisiert wird derzeit die beliebte Schoko-Marke Milka - denn ihre Tafeln sind heimlich von 100 auf 90 Gramm geschrumpft. Das Problem? Die Verpackung sieht aus wie immer, und viele Kunden bemerken keinen Unterschied.
Das sorgt für Ärger: Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine Klage gegen den Hersteller Mondelez eingereicht. Der Vorwurf: Verbraucher werden bewusst getäuscht, weil die Änderungen leicht übersehen werden können. Doch Milka ist kein Einzelfall – Shrinkflation betrifft viele Produkte, von Schokolade bis Snacks. Warum das passiert und welche Folgen das hat, erfährst du hier!
Mogelpackung Milka: Warum du jetzt weniger Schokolade zum gleichen Preis bekommst
Die lila Hülle bleibt, doch der Inhalt ist geschrumpft: Weil Schokoladentafeln von Milka nun 90 statt vorher 100 Gramm wiegen, ziehen Verbraucherschützer vor Gericht. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat eine Klage gegen den Hersteller Mondelez beim Landgericht Bremen eingereicht, wie das Gericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigte. Der Vorwurf: unlauterer Wettbewerb - aus Sicht der Verbraucherschützer handelt es sich bei der neuen Tafel um eine "Mogelpackung".
"Viele Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen die Schokolade von Milka seit vielen Jahren in der gewohnten Verpackung und gehen davon aus, dass sich die Füllmenge nicht verändert hat", meint Armin Valet, Lebensmittel-Experte bei der Verbraucherzentrale. "Doch sie werden getäuscht, weil etliche Sorten nur noch 90 Gramm zum gleichen oder gar höheren Preis enthalten". Aus Sicht der Verbraucherschützer ist der Unterschied zwischen den Schokoladentafeln nur im direkten Vergleich zu erkennen. Während die Verpackung und das Design den Angaben zufolge identisch sind, ist die Tafel selbst um rund einen Millimeter dünner geworden.
Ein deutlicher Hinweis auf die Reduzierung des Inhalts fehlt, kritisiert die Verbraucherzentrale. Sie steht zwar klein auf der Vorderseite der Verpackung, ist aber leicht zu übersehen und wird häufig von den Verkaufskartons im Supermarktregal verdeckt. Vor Gericht wollen sie nun einen deutlichen Hinweis auf der Packung durchsetzen.
Verbraucherzentrale: Politik muss Regeln schaffen
"Ein winziger Zahlenaufdruck, der zudem noch von Kartonlaschen verborgen wird, reicht nicht aus. Wer weniger Ware in gleicher Verpackung anbietet, muss klar und unübersehbar darauf hinweisen", betont Verbraucherschützer Valet. Er fordert von der Bundesregierung verbindliche Vorgaben zu schrumpfenden Packungsinhalten. Hersteller sollten seiner Ansicht nach dazu verpflichtet werden, für mindestens sechs Monate einen Warnhinweis anzubringen. Die Packungsgröße müsse außerdem mit dem Inhalt kleiner werden.
Die besten Angebote im Lidl-Onlineshop ansehenIn Deutschland gibt es bislang keine gesetzliche Regelung, die Hersteller dazu verpflichtet, auf geschrumpften Inhalt deutlich hinzuweisen. Die Verbraucherschützer fordern daher eine Verschärfung der Kennzeichnungspflichten. In anderen Ländern wie Großbritannien gibt es strengere Vorschriften. Dort müssen Änderungen in der Füllmenge nicht nur auf der Verpackung, sondern auch in der Werbung und in den Regalen klar kommuniziert werden.